Italiens Wirtschaft tritt auf der Stelle

Italiens Wirtschaft durchlebt die längste Durststrecke seit Jahrzehnten. Die ökonomischen Eckdaten sind in den vergangenen zwei Jahren nicht viel besser geworden.

Morgenjournal, 30.7.2013

Misstrauen steigt

Der Schuldenberg wächst und das steigert das Misstrauen bei jenen, die Italien Geld leihen sollen. Die Banken halten sich mit Krediten zurück, weil sie Angst haben, das Geld nicht wiederzusehen und weil sie mehr Rücklagen bilden müssen. So etwas beschleunigt Firmenpleiten und erhöht die Zahl der Arbeitslosen. Eines dürfte Italien allerdings gelingen - die Neuverschuldung bleibt offenbar unter der Dreiprozentgrenze.

Warten auf Reformen

Doch damit Italien und Europa eine Tragödie erspart bleibt, braucht es Reformen und Wachstum, so die Experten. Nur Stück für Stück kommt das Land bei der Erneuerung voran. Der Tiefpunkt scheint überwunden, die Industrieproduktion hat leicht zugelegt, die Kaufkraft ist ein wenig gestiegen, die Zuversicht bei den exportorientierten Unternehmen wächst. Um langfristig wieder reüssieren zu könne, bedarf es jedoch grundlegender Reformen, die die anderen EU-Länder sowie der Internationale Währungsfonds (IWF) auch einfordern.

Der IWF hat übrigens eine weitere Hilfstranche für Griechenland freigegeben. Diesmal geht es um gut 1,7 Milliarden Euro. IWF-Chefin Christine Lagarde würdigte die Fortschritte der Regierung in Athen und appellierte an die Politik, den Reformkurs nicht zu verlassen.