12 Prozent mehr ohne Job im Juli

Österreich hat zwar mit einer Arbeitslosenquote von 4,6 Prozent im EU-Vergleich immer noch die wenigsten Arbeitslosen, die Betroffenen tröstet das aber nur wenig: Mit Ende Juli waren in Österreich inklusive Schulungsteilnehmern über 320.000 Menschen ohne Job, um 12 Prozent mehr als im gleichen Monat des Vorjahres.

Abendjournal, 1.8.2013

Allgemeine Wirtschaftsflaute schuld

Am Bau, bei den Leiharbeitern, im Tourismus, im Handel - überall hat die Arbeitslosigkeit zugenommen, und der prozentuelle Anstieg ist in vielen Branchen zweistellig. Für Johannes Kopf, Vorstand des Arbeitsmarktservice (AMS), liegt das nur zum Teil an den jüngsten Unternehmenspleiten, wie der des Baukonzerns Alpine. Hauptgrund sei die international schlechte Wirtschaftslage.

Betroffen sind vor allem männliche Beschäftigte und Personen mit nichtösterreichischer Staatsbürgerschaft. Auch unter Älteren, gering Qualifizierten, Langzeitarbeitslosen und Personen mit Gesundheitsproblemen hat die Arbeitslosigkeit zugenommen. Auch das AMS tue sich schwerer bei der Vermittlung, so Kopf.

Keine rasche Entspannung

Im internationalen Vergleich stehe Österreich aber noch gut da, mit der eindeutig niedrigsten Arbeitslosenquote Europas. "Das zeigt erst, wie schlecht es den anderen Ländern gehen muss", so der AMS-Cehf. Eine Trendwende auf dem heimischen Arbeitsmarkt sei erst Ende 2015 in Sicht, sagt Kopf. Aber zumindest werde sich nächstes Jahr der Anstieg der Arbeitslosigkeit abschwächen.