Gibraltar-Streit eskaliert

Der Streit über Fischereirechte zwischen Spanien und Gibraltar spitzt sich weiter zu. Madrid droht ganz offen mit Sanktionen gegen das britische Hoheitsgebiet an der Südspitze der iberischen Halbinsel. In London zeigt sich Premierminister David Cameron zutiefst besorgt über den eskalierenden Konflikt.

Straße von Gibraltar, Schiff

(c) EPA, Morenatti

Abendjournal, 05 .08.2013

Spanien auf Konfrontationskurs

Im Vergleich zu den Wogen die der Streit mittlerweile schlägt ist Gibraltar winzig - nur etwa zwei Mal so groß wie der 1. Wiener Gemeindebezirk. Seit mehr als 300 Jahren versucht Spanien immer wieder erfolglos, das strategisch wichtige Felsenstück Land vor der eigenen Haustür zurück zu bekommen, seit zehn Tagen steuert der Konflikt auf einen neuen Höhepunkt zu. Grund ist der Bau eines künstlich Riffs vor der Westküste Gibraltars. Spanien befürchtet dadurch eine Einschränkung seiner Fischer und hat mit rigorosen Grenzkontrollen zu Gibraltar kilometerlange Staus im Wochenendverkehr verursacht.

Sanktionen gegen Großbritannien?

Der spanische Außenminister hat jetzt sogar noch nachgelegt. Die Party ist vorbei, sagt er in einem gestern veröffentlichten Zeitungsinterview und denkt dort laut über Gebühren in der Höhe von 50 Euro bei der Ausreise nach Gibraltar und die Schließung des spanischen Luftraumes für Flüge nach Gibraltar nach. Der britische Premier David Cameron sei zutiefst besorgt lässt sein Sprecher ausrichten.

Mögliches Ablenkungsmanöver

Beobachter in Spanien halten es für möglich, dass die konservative Regierung von Mariano Rajoy mit all dem Säbelrasseln in Wirklichkeit nur eines beabsichtigt: nämlich zu versuchen von einem großen Korruptionsskandal in den eigenen Reihen abzulenken.