Votivkirchenflüchtlinge: Vorwürfe dramatisiert?

Die Schlepperei-Vorwürfe gegen die ehemaligen Votivkirchen-Flüchtlinge sorgen weiter für Aufregung. Der Fall sei vom Innenministerium wesentlich dramatischer dargestellt worden als er ist, berichtet die Wiener Stadtzeitung "Falter". Es sei in den Akten keine Rede von Millionenumsätzen und von Gewalt gegen geschleppte Flüchtlinge. Das Bundeskriminalamt wehrt sich gegen die Vorwürfe

Abendjournal, 06.08.2013

Keine konkreten Beweise?

Sie waren Schlepperbosse, haben Umsätze bis zu zehn Millionen Euro gemacht und Schwangere auf der Flucht einfach zurückgelassen. Diese in der vergangenen Woche in verschiedenen Boulevardzeitungen geäußerten Vorwürfe finden sich in den Ermittlungen der Staatsanwaltschaften nicht wieder. Bei uns geht es weder um konkrete Summen noch um konkrete Misshandlungsvorwürfe, heißt es bei den Staatsanwaltschaften Wien und Wiener Neustadt - wir kennen das auch nur aus den Medien. Dass die Polizei und auch die Innenministerin immer wieder von Geldbeträgen und Praktiken der Schlepper gesprochen haben, habe sich nur auf das internationale Schlepperwesen bezogen, argumentiert heute das Bundeskriminalamt.

Grüne: Anfrage an Mikl-Leitner

Und weist damit den Vorwurf der Kritiker zurück, man habe seitens der Polizei bewusst diese Vorwürfe mit jenen gegen die in Österreich Festgenommenen vermischt. Im Übrigen seien die Ermittlungen erst am Anfang. Die Grünen verlangen dennoch Aufklärung und kündigen eine parlamentarische Anfrage an die Innenministerin an. Und die Caritas bleibt bei ihrer Kritik: es sei zum Schämen, wie auf dem Rücken der Schwächsten in Wahlkampfzeiten Politik gemacht wird.