Ernst Golda, Filmproduktion
"Meine Name ist Ernst Golda, ich bin Mitte 20, lebe in Wien und mache Filme. Mein Vorname beschreibt nicht notwendigerweise meinen Gemütszustand. Und wenn ich mit irgendjemandem auf der Welt zu Abend essen könnte, wäre es Richard Dean Anderson."
27. April 2017, 15:40

Geboren: 1987 in Wien
Aktuelles Studium: Produktion, bei Prof. Danny Krausz, Universität für Musik und darstellende Kunst Wien – Filmakademie Wien
Mein größter Erfolg: „Tempus Fug’it“ (Produktion), 15. Internationales Filmfestival der Filmakademie Wien 2013 (Festival-Leitung)
(c) privat
Was ist Kunst?
Diese Frage wurde mir das letzte Mal bei der Aufnahmeprüfung, der Filmakademie gestellt und ist schwierig zu beantworten, aber ich sage: Kunst ist was man daraus macht.
Wie sind Sie zur Kunst gekommen?
Durch unzählige Stunden vor dem Fernseher...ich gebe es ganz offen zu: meine Eltern haben mich als Kind ungehindert und so lange ich wollte vor dem Fernseher sitzen lassen. Natürlich bin ich dann später vom Wohnzimmer ins Kino gewandert um Filme zu sehen und habe zum Glück nie damit aufgehört. So hat sich mein Interesse für die Filmkunst entwickelt.
Kommt Kunst von können, müssen oder wollen?
Mathematisch könnte man es so ausdrücken: 10% Können, 0% Müssen, 90% Wollen...so sehe ich es zumindest.
Wie gesagt: Kunst ist was man daraus macht und die Filme die ich mache, sind auch etwas für das ich mich anstrengen muss, um sie verwirklichen zu können. Talent alleine ist noch nicht alles, es darf auch nicht am Einsatz (oder dem „Wollen“) mangeln.
Wo würden Sie am liebsten ihr Filme zeigen?
Auf der ganzen Welt.
Mit wem würden Sie gerne zusammenarbeiten?
Ich könnte jetzt viele konkrete Namen nennen, aber prinzipiell will ich mit talentierten und vor allem inspirierenden Menschen arbeiten, um gemeinsam mit diesen großartige Filme zu schaffen und dabei mit und von ihnen zu lernen. Das tue ich zurzeit und werde ich hoffentlich auch weiterhin tun.
Wie viel Markt verträgt die Kunst?
Das ist eine interessante Frage und ich denke, dass viele Künstler gerne von ihrer Kunst leben wollen. Kunst hat immer einen Wert, eine strikte Trennung zwischen Kunst und Ware halte ich aber nicht für möglich oder sinnvoll.
Und wie viel Kunst verträgt der Markt?
Der Markt für Kunst ist wahrscheinlich unersättlich. Ich denke aber, dass es auf die Vielfalt ankommt, die einem geboten wird. Übersättigung eines Marktes durch nur eine Art von Kunst oder einem Genre ist meiner Meinung nach nicht wünschenswert.
Wofür würden Sie Ihr letztes Geld ausgeben?
Für einen Film. Wenn ich ein Projekt habe an das ich glaube, dann werde ich immer bereit sein auch mein letztes Hemd dafür herzugeben.
Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?
In Hollywood, als Produzent...man muss sich die Ziele hoch stecken, sonst wird das nichts.
Haben Sie einen Plan B?
Den braucht man doch nur wenn Plan A nicht aufgeht...also nein.
Wann und wo sind Sie das letzte Mal unangenehm aufgefallen?
In der Öffentlichkeit oder privat? ... wahrscheinlich als ich letztens im Kino eine Gruppe von Leuten, die während einem Film geredet haben, darauf hingewiesen habe, dass ein Kino kein Kaffeehaus ist. Das vergessen viele Menschen gerne.
Wollen Sie die Welt verändern?
Die Welt verändern will ich nicht unbedingt, ich will aber mit meinen Filmen die Leben von Menschen verändern und berühren so wie es Filme von anderen Leuten mit meinem Leben getan haben und weiterhin tun.