D: Wirtschaftsfaktor Bundesliga

An diesem Wochenende startet in Deutschland die Bundesliga. Die oberste Spielklasse bei unserem Nachbarn gilt mittlerweile im weltweiten Fußball als eine der attraktivsten. Nicht nur in Europa bewegt der deutsche Profifußball Millionen Menschen, er bewegt auch immer mehr Geld. Die Bundesliga gilt als finanziell grundsolide.

Morgenjournal, 10.08.2013

Klubs als Kapitalgesellschaften

Die große Mehrheit der deutschen Vereine hat die vergangene Saison mit einem Gewinn beendet, und die Zuversicht ist groß, dass es noch besser wird. In den vergangenen Jahren ist der Umsatz der Liga kontinuierlich gestiegen, mittlerweile sind es mehr als zwei Milliarden Euro. Der Besucherschnitt pro Match liegt jenseits der 40.000er Marke, der Fanartikelverkauf boomt, Sponsoren sind spendabler und die Medien lassen sich die Rechte immer mehr kosten, bilanziert eine Studie der Unternehmensberater Ernst & Young. So bringt allein die TV, Internet und Radiovermarktung der kommenden Saison an die 550 Millionen Euro. Die Klubs funktionieren längst als Kapitalgesellschaften. Der sportliche Erfolg ist das Kerngeschäft, wichtiger als Gewinnmaximierung sind ein solides finanzielles Fundament und gezielte Investitionen,

Ausgewogener Einnahmemix

Die Konzentration auf den Nachwuchs spielt für die Klubs eine immer wichtigere Rolle. Kicker sind, technisch gesehen, Anlagevermögen - entweder erspart sich ein Verein teure Einkäufe oder ein junger Spieler lässt sich gewinnbringend verkaufen. Die Risikofaktoren heißen etwa Verletzung und Formtief.

Zum Erfolg der Bundesliga trägt auch der ausgewogene Einnahmemix aus Sponsoring, Tickets sowie Vermarktung und die Eigentümerstruktur der Klubs bei. Die Mitglieder haben vergleichsweise großen Einfluss, schwerreiche Investoren, wie gerade in England und Frankreich, müssen in der Minderheit bleiben.

Auslandsinteresse steigt

Wirklich Nachholbedarf hat die deutsche Bundesliga lediglich bei der Auslandsvermarktung. Noch lässt sich der englische, spanische und italienische Fußball weltweit besser verkaufen. Dennoch sind Schätzungen zufolge für die Liga bei der globalen Rechteverwertung etwa einhundert Millionen Euro zu holen. In England etwa steigt schon das Interesse, ebenso in Italien. Der Hoffnungsmarkt für die oberste deutsche Profiliga heißt jedoch Asien und da besonders China. Und mit der Liga rennen die Ausrüsterfirmen sowie Sponsoren der Klubs um noch mehr Geschäftserfolge.