BZÖ-Liste mit Überraschungen

Das BZÖ hat heute seine bundesweite Kandidatenliste für die Nationalratswahl präsentiert, und sie gleicht einem personellen Befreiungsschlag: Viele altgediente BZÖler finden sich nicht auf der Liste, oder nicht auf wählbarer Stelle - unter ihnen Ursula Haubner, Stefan Petzner, Ewald Stadler und Gerald Gross.

Mittagsjournal, 12.8.2013

Keine Promis

Es sei die "Next Generation des BZÖ", die heute präsentiert werde, sagt Parteichef Josef Bucher, ein von ihm persönlich handverlesenes Team. Prominente Quereinsteiger sucht man hier vergeblich. Neben Bucher selbst finden sich mit Rainer Widman und Sigisbert Dolinschek nur zwei bisherige BZÖ-Nationalratsabgeordnete unter den ersten Zehn. Direkt hinter Bucher auf Platz zwei steht Bündniskoordinator Markus Fauland, auf Platz drei Michaela Hatvan, eine 28jährige Unternehmerin, es folgen ein Wiener Rechtsanwalt, eine Apothekerin, ein Kardiologe, eine Tiroler Unternehmerin und eine Magna-Angestellte. Ihm sei wichtig gewesen, Kandidatinnen und Kandidaten zu präsentieren, "die ehrlich und sauber sind und mit Kompetenzen ausgestattet sind", so Josef Bucher.

"Erneuerung ist wichtig"

Die anwesenden Journalistinnen und Journalisten interessieren sich dann aber mehr für jene Personen, die nicht mehr auf der Liste stehen. Bereits bekannt war, dass sich Peter Westenthaler und Herbert Scheibner aus der Politik zurückziehen werden. Aber was zum Beispiel ist mit Ursula Haubner, der Schwester von Parteigründer Jörg Haider? Es sei ihr Wunsch gewesen, weiter hinten auf der Liste zu stehen. Und was ist mit Ewald Stadler und Stefan Petzner? Die hätten "aussichtsreiche Plätze" auf den Landeslisten in Niederösterreich beziehungsweise Kärnten, sagt Bucher, mit realistischen Chancen, ins Parlament einzuziehen. Er habe mit seiner Kandidatenauswahl das zukünftige BZÖ abbilden wollen, so Bucher. Ob das Ganze eine Abrechnung mit dem System Haider ist, wird Bucher gefragt. Er will darauf "positiv antworten": Hinter ihm stehe die neue Mannschaft des BZÖ und es sei wichtig, dass sich eine Partei immer wieder erneuert. Optimistisch ist Josef Bucher auch, was den Wiedereinzug des BZÖ in den Nationalrat betrifft. Sein Wahlziel: fünf Prozent plus.