"Positiv-Wahlkampf" der FPÖ
Die FPÖ steigt jetzt in den Intensiv-Wahlkampf ein und gibt sich fast ein wenig religiös. Mit dem Slogan "Liebe Deine Nächsten" wirbt sie für sich und die Wahl. Parteichef Heinz Christian Strache sagt, mit dieser großflächigen Plakatkampagne beginne die FPÖ ihren Positiv-Wahlkampf, weil sie die Österreicherinnen und Österreicher in den Mittelpunkt rückten, im Gegensatz zu den anderen Parteien.
27. April 2017, 15:40
Mittagsjournal, 12.8.2013
Österreicher in den Mittelpunkt
Heinz-Christian Strache lächelt auf den Plakaten, fast verzückt. Er wird gekost von einer älteren Frau. Darüber prangt der Slogan "Liebe deine Nächsten" und "Höchste Zeit für Nächstenliebe". Als seine "Nächsten" betrachtet Strache "natürlich" die Österreicher und Österreicherinnen. Die FPÖ legt besonderen Wert darauf, dass das ein Positiv-Wahlkampf sei - für die Österreicher, und kein Negativ-Wahlkampf gegen Ausländer, wie viele gemutmaßt hätten. Es gehe darum, den Österreichern ihre "Zukunft" und ihre "Würde" zurückzugeben und sie in den Mittelpunkt des politischen Interesses zu stellen.
Für wen die FPÖ da sein will
FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl ergänzt, was die Freiheitlichen unter ihrer Nächstenliebe verstehen und wen sie damit meinen: "Dass wir für alle da sein wollen in diesem Land, die keine Lobby haben, die bei der Regierung permanent durch den Rost fallen, die seit Jahren gepflanzt und verhöhnt werden mit Kürzungen, Streichungen und verweigerten Anpassungen und um den Lohn ihrer Leistungen gebracht werden. Und wir wollen für jene, die insbesondere in den Ballungsräumen zu Fremden in der eigenen Heimat werden", ebenso für jene die als "Modernisierungsverlierer, als ewig Gestrige, als Rechtsextremisten oder sonst etwas denunziert werden, so Kickl.
Statt "Übernächstenliebe"
Da klingt sehr wohl das von der FPÖ gern gepflegte Ausländerthema an. Parteichef Heinz-Christian Strache verweist aber lieber auf den Wahl-Slogan und will diese biblischen Spruch nicht nur religiös verstanden wissen, sondern als menschlichen Wert. Und diese Nächstenliebe vertrete nur die FPÖ, sagt der wahlkämpfende Parteichef Heinz-Christian Strache. Denn SPÖ, ÖVP und Grüne würden nicht die Nächstenliebe leben, sondern die "Übernächstenliebe". Probleme am Hindukusch oder irgendwo nähmen sie ernster als die Probleme im eigenen Lande.