Konjunktur: Westen als Zugpferd

Die Konjunktur erholt sich zunehmend in der ganzen Welt. Allerdings ist es kein rascher Aufschwung, dafür aber ein stetiger. Erstmals seit langem erweist sich dabei der Westen als Zugpferd.

Mittagsjournal, 14.8.2013

Erstmals Trendumkehr

Die Erholung der Wirtschaft ist langsam, aber stetig. Ist der Aufschwung bisher verstärkt von den Schwellenländern ausgegangen, so gibt es jetzt eine Trendwende: Erstmals seit langer Zeit komme ein höherer Beitrag zum Aufschwung von den Industrieländern im Westen, sagt Monika Rosen, Chefanalystin bei der UniCredit Group. Das sieht auch Raiffeisen-Bank-International-Chefanalyst Peter Brezinschek so. Wobei allerdings durch die internationalen Kapitalströme einer vom anderen abhängig sei. Das zeige auch der Kampf Brasiliens um ein Freihandelsabkommen mit der EU.

Dauerhafter Aufschwung dauert noch

Für Österreich ist traditionell Deutschland ein Zugpferd, auch dort erholt sich die Wirtschaft. Im zweiten Quartal war der Aufschwung aber auf Grund von Aufholeffekten nach dem strengen Winter besonders stark, sagt Brezinschek. Das dritte Quartal könnte daher eine Stagnation bringen, "denn für einen beschleunigten Aufschwung dauert es doch noch ein bisschen."

Ein nachhaltiger Aufschwung lässt also noch auf sich warten. Monika Rosen warnt zudem vor erneuter Unsicherheit, sollte die US-Notenbank ihre lockere Geldpolitik wieder einschränken. Brezinschek glaubt hingegen nicht, dass die Wirtschaft deshalb ins Straucheln kommt, weil die US-Notenbank einen schrittweisen Rückzug angekündigt habe. Und die Europäische Zentralbank sei noch lange nicht so weit. 2014 sollte sich die Erholung der Wirtschaft dann laut Brezinschek bereits voll entfaltet haben.