MedUniLinz: Ärzte warnen vor AKH-Ruin

Die Proteste gegen die Errichtung der gestern von der Bundesregierung beschlossenen Medizinfakultät in Linz gehen weiter. Die Regierung stecke Geld in teure Prestigeprojekte, während Forschung und Spitalsbetrieb am Wiener AKH zusammenbrechen, protestiert der Rektor der Wiener Medizinuni Wolfgang Schütz, und mit ihm mehr als 40 Institutschefs und Professoren.

Mittagsjournal, 14.8.2013

Gebäude über 20 Jahre alt

Mehr als eine Milliarde Euro müssten von der Republik und der Gemeinde Wien gemeinsam ins Wiener Allgemeine Krankenhaus investiert werden, um zu retten was noch zu retten ist, sagt MedUni-Wien Rektor Wolfgang Schütz, denn im klinischen Bereich herrscht dauernder Personalmangel, verfallende Gebäude müssten renoviert oder neu gebaut werden, und medizinische Geräte für Forschung und Therapie fallen laufend aus, in der Krebsforschung herrsche regelrechte Mangelwirtschaft- es sei nicht mehr fünf vor zwölf, sondern so Schütz: fünf nach 12.

Auch die Patienten leiden bereits darunter, sagt Schütz. Ärzte müssten viel telefonieren, um Betten für die Patienten aufzutreiben. Die Bettensperren seien bedingt durch Schwestern- und Ärztemangel und durch bauliche Mängel.

Statt das zu beheben, investierten Bundesregierung und die Stadt Wien in Prestigeobjekte wie die Fakultät in Linz, den Neubau der Wirtschaftsuni, oder ein neues SMZ-Nord in Wien: die Politik müsste sich mehr auf das Funktionieren des AKH und der MedUni Wien konzentrieren, fordert der Rektor der Wiener Medizinuniversität Wolfgang Schütz.