Ärztemangel: "Med-Uni allein reicht nicht"
Das Ärzteproblem in Österreich würde durch eine Medizin-Universität in Linz nicht gelöst, sagt der Vize-Präsident der Ärztekammer, Harald Mayer. Er begrüßt zwar die Gründung einer medizinischen Fakultät in Linz, sagt aber, es wäre dringend notwendig, den Jungärzten attraktivere Arbeitsbedingungen zu bieten. Nur so sei zu verhindern, dass viele nach der Ausbildung ins Ausland gehen.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 13.7.2013
Bedingungen verbessern
Die neue Med-Uni in Linz schaffe zwar zusätzliche Ausbildungsplätze, löse aber das Problem des Ärztemangels nicht, solange man den Jung-Ärzten nicht ordentliche Arbeitsbedingungen biete, meinte Mayer. Nur mit höheren Gehältern, attraktiveren Arbeitszeiten und einer praxisnäheren Ausbildung mit Lehrpraxen könne man eine Abwanderung von jungen Ärzten ins Ausland verhindern.
Rasch "umschalten"!
Viele junge Kolleginnen und Kollegen hätten das Gefühl, dass man sie überhaupt nicht wertschätzt, betont Harald Mayer: "Sie werden in vielen Spitälern als Systemerhalter missbraucht, und man lässt ihnen nicht die notwendige Ausbildung zuteil werden, dass sie einmal als gute Ärzte den Patienten zur Verfügung stehen können." Das sei der Grund dafür, dass es in manchen Bereichen einen Ärztemangel gebe, vor allem in Westösterreich. Ohne rasches "Umschalten" werde der von vielen negierte Ärztemangel noch stärker kommen, warnt der Vize-Präsident der Ärztekammer, Harald Mayer.