Regierung verspricht mehr Geld für Universitäten
Die Donau-Universität Krems soll aufgewertet werden, indem sie künftig auch Doktorats-Studien anbieten darf. Aber nicht nur Niederösterreich bekommt eine Art universitäres Wahlkampfzuckerl, sondern auch Oberösterreich. Kanzler Werner Faymann (SPÖ) und Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖVP) sagen, die Medizin-Universität Linz soll kommen. Außerdem soll es mehr Geld für Lehre und Forschung geben.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 23.7.2013
Spindelegger: "Eine Milliarde zugesagt"
In Wahlkampfzeiten zeigt man sich offenbar gern großzügig. Zwei Monate vor der Wahl gibt es jetzt die Zusage für eine neue medizinische Fakultät in Linz und mehr Geld für Forschung und Lehre. "Von uns gibt es eine Zustimmung, diesen tertiären Sektor zu stärken", sagte Faymann im Ö1-Mittagsjournal.
Das war die Bedingung von Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) und der Universitäts-Rektoren, damit sie der geplanten Medizin-Uni in Linz zustimmen. Das scheint nun erfüllt. Das Anliegen, dass bei einer neuen Fakultät der Gesamtsektor gestärkt werde, sei völlig legitim, betonte Faymann. "Eine Milliarde für die Universitäten ab dem Jahr 2013 zugesagt und genauso wird es eingehalten", bekräftigte Spindelegger.
Doktorats-Studien in Krems
Die neue medizinische Fakultät in Linz dürfte somit beim kommenden Ministerrat Mitte August formal beschlossen werden. Das ist aber nicht die einzige universitäre Änderung. Denn nach Oberösterreich bekommt auch Niederösterreich seinen Anteil. Die Donau-Universität in Krems soll das Promotionsrecht erhalten. Das bedeutet, dass künftig auch dort Doktorratsstudien angeboten werden können.
Die Freude ist aber nicht ganz ungetrübt, weil noch nicht fix ist, ob das für alle fünf Studienrichtungen gelten soll. "Das ist noch nicht klar", bestätigte Töchterle. "Damit bin ich natürlich im Endausbau nicht zufrieden", sagte Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP). Es würden aber Curricula ausgearbeitet, die eine gute Grundlage sein werden, damit Krems auf möglichst breiter Ebene ein Promotionsrecht erhalten könne.
"Aufwind für tertiäre Ausbildung"
Ansonsten herrscht einhellig koalitionäre Begeisterung ob der universitären Aufwertung für die Donau-Uni Krems. Es sei nur recht und billig gewesen, zeitgerecht noch vor Abschluss der Gesetzgebungsperiode Nägel mit Köpfen zu machen, sagte Pröll.
Auch Faymann sieht den Wunsch nach einem Promotionsrecht als richtig an. Das werde eine Aufwind für die Donau-Uni Krems, aber auch für die tertiäre Ausbildung in Österreich geben, sagte Spindelegger. Möglicherweise hoffen die Regierungsparteien damit aber auch auf Aufwind für die Nationalratswahlen.