Giftgas in Syrien: USA schweigen

Bis zu 1.700 Menschen sollen bei einem Giftgasangriff in einem Vorort der syrischen Hauptstadt Damaskus ums Leben gekommen sein. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hat jetzt beide Seiten gewarnt: Wer Giftgas einsetzt, werde die Konsequenzen zu tragen haben. In den USA ist man weiter zurückhaltend.

Morgenjournal, 23.8.2013

US-Geheimdienste sollen prüfen

Das US-Außenministerium hält die Angaben der syrischen Opposition über eine Giftgasattacke der Regierung in dem Bürgerkriegsland zunächst nicht für verifizierbar. Präsident Barack Obama habe die Geheimdienste aufgefordert, bei der Klärung der Vorwürfe mitzuhelfen, sagte eine Sprecherin des Außenamtes in Washington am Donnerstag.

McCain will US-Luftangriffe

US-Präsident Barack Obama hatte den Einsatz von Giftgas bereits im Vorjahr als rote Linie bezeichnet und vor Konsequenzen gewarnt. In den USA wuchs am Donnerstag der Druck auf ihn, dem Taten folgen zu lassen. Der einflussreiche republikanische Senator John McCain forderte gezielte Luftangriffe auf syrische Luft- und Raketenstellungen. Die Untätigkeit der USA ermutige andere Staaten, ebenfalls hart gegen ihre Bürger vorzugehen, erklärte er.

Obama selbst begann am Donnerstag eine zweitägige Bustour im Nordosten der USA, um für seine Wirtschaftspläne zu werben. Dabei erwähnte er die Situation in Syrien zunächst mit keinem Wort. Sein Sprecher sagte, Obamas Tour zeige, dass "der Präsident seine Prioritäten richtig setzt", während er die Lage in Syrien verfolge. US-Generalstabschef Martin Dempsey sagte einen für Donnerstag geplanten Pressetermin ab.
(Text: APA, Red.)

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