Team Stronach präsentiert sich regierungswillig

Wahlkampf herrscht zwar längst in Österreich, trotzdem sprechen die Parteien gern von einem "Wahlkampfauftakt", wenn es ans Abhalten von größeren Versammlungen geht. So auch gestern Abend das Team Stronach, die Partei des Milliardärs Frank Stronach. Es ist damit jene Parlamentspartei, die den Reigen dieser Veranstaltungen begonnen hat, weitere werden demnächst folgen.

Morgenjournal, 24.8.2013

Lugar: "Land befreien"

Zu den Klängen von Richard Strauss' "Zarathustra" marschierte Frank Stronach am Abend in den Festsaal der Hofburg, gefüllt mit Sympathisanten und Funktionären des Team Stronach aus allen Bundesländern. Plakate, Transparente, Großbildleinwand, alles ist mit Foto und Vornamen auf den Parteigründer Frank Stronach zugeschnitten.

Bevor dieser selbst zum Mikrofon griff, hatten aber seine Mitarbeiter das Wort. Klubobmann Robert Lugar sprach von Veränderung , die die Partei bringen werde: "Wir leben in einem Land, in dem die Politik alles durchdrungen hat. Wo man ohne Politik praktisch weder als Unternehmer, noch als Unselbstständiger atmen kann. Wir wollen das Land aus den Händen dieser Parteien, dieser Konzerne, dieser Gewerkschaften, dieser Kammern befreien und es wieder den Menschen zurück geben."

Stronach sieht Nachbaur als Bundeskanzlerin

Die Listenzweite Kathrin Nachbaur, lobte die Qualitäten Österreichs und ließ Regierungswillen erkennen: "Kaum gibt es uns, sitzen wir schon in drei Landtagen, in drei Regierungen. Niemand kann uns aufhalten. Wir sind am Weg ins Parlament und ja, wir werden Verantwortung übernehmen."

Nachbauer gilt als Stronachs recht Hand und auf sie nahm der Parteigründer Bezug, als er zu Beginn seiner Rede sein eigenes hohes Alter ansprach. Das Team Stronach sei in guten Händen und Nachbaur könnte der "beste Bundeskanzler sein, den Österreich je gesehen hat."

Stronach: "Freunderlwirtschaft abbauen"

Viel Kritik gab es dann an den Regierungsparteien SPÖ und ÖVP, die hätten sich das Land aufgeteilt: "Wir müssen dieses Joch der Freunderlwirtschaft und der Funktionäre abbauen." Inhaltlich trat Stronach vor allem und einmal mehr für eine Steuerreform ein. Das jetzige System sei zu kompliziert. Schließlich spendete der Parteichef noch motivierende Worte an die Funktionäre und Sympathisanten.

Vorgestellt wurde auch ein neuer Werbefilm der Partei. Zum Abschluss gab es dann noch anfeuernde Lieder und gemeinsames Schunkeln auf der Bühne.