Syrien: Schüsse auf UN-Inspektoren

Nach langem Hin-und Her haben die UN-Waffeninspektoren von der syrischen Führung die Erlaubnis erhalten, den umstrittenen Giftgaseinsatz von vergangenem Mittwoch zu untersuchen. Nach wenigen Stunden musste der Einsatz aber schon abgebrochen werden, weil die UNO-Experten von Heckenschützen angegriffen wurden. Mittlerweile konnten die Untersuchungen fortgesetzt werden.

Ein Auto der UNO-Inspektoren in Syrien

(c) STR, EPA

Abendjournal, 26.8.2013

Konvoi unter Beschuss

Mit einigen Stunden Verspätung erreichen die UN-Waffeninspektoren heute ihr Ziel: Muadmamijat al Schams im Süden von Damaskus. Ein von Rebellen kontrollierter Ort, wo vor 5 Tagen Giftgas zum Einsatz gekommen sein soll. Amateurvideos zeigen die UN-Inspektoren bei ihrer Arbeit. Sie besuchen ein lokales Krankenhaus, sprechen mit Opfern des Angriffs und mit den behandelnden Ärzten.

Dabei hat es heute kurz danach ausgesehen, als ob die mühsam eingefädelte UN-Untersuchungsmission beendet wäre, noch bevor sie eigentlich begonnen hat. Denn kurz nach der Abfahrt aus dem Hotel geriet der UN-Konvoi unter Beschuss. Niemand wurde verletzt, der Konvoi musste aber umkehren, bis ein neues Fahrzeug zur Verfügung gestellt wurde.

Die Opposition beschuldigt das Regime, für den Zwischenfall verantwortlich zu sein. Er habe gesehen, wie Regierungssoldaten den Konvoi angegriffen haben, sagt ein Vertreter der Aufständischen, der auf die UN-Experten wartete.
Das ist eine Inszenierung der Terroristen gewesen, heißt es hingegen im staatlichen syrischen Fernsehen.

Die syrische Regierung weist indessen neuerlich alle Giftgas-Vorwürfe zurück und warnt ihrerseits den Westen vor voreiligen Schlüssen. Sollten die USA militärisch eingreifen, werde ein Scheitern drohen wie in Vietnam, lässt der syrische Präsident Baschar al-Assad den USA ausrichten.

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