Deutscher Ex-Präsident Wulff muss vor Gericht

Der frühere deutsche Bundespräsident Christian Wulff wird sich in einem Prozess verantworten müssen, es gaht nach Angeben des Gerichts in Hannover um Vorteilsannahme und Vorteilsgewährung. Nach einer Fülle von Vorwürfen rund um Kontakte zu vermögenden Freunden und Unternehmern hatte Wulff sein Amt aufgeben müssen, jetzt folgt im Herbst das gerichtliche Nachspiel.

Mittagsjournal, 27.8.2013

Grund für Rücktritt

Die Staatsanwaltschaft Hannover hatte Wulff im April wegen Bestechlichkeit angeklagt, den Filmproduzenten David Groenewold wegen Bestechung. Groenewold hatte 2008 einen Teil der Kosten für einen Oktoberfestbesuch des Ehepaares Wulff in München übernommen. Wulff, damals niedersächsischer Ministerpräsident, wusste davon nach eigenen Angaben nichts. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Groenewold Wulff motivieren wollte, für eines seiner Filmprojekte um Geld zu werben. Das tat Wulff einige Wochen später.

Die Staatsanwaltschaft hatte im Februar 2012 den Antrag auf Aufhebung der Immunität des damaligen Bundespräsidenten gestellt. Daraufhin war er vom Amt zurückgetreten.

Vorausgegangen war eine monatelange Affäre um einen günstigen Hauskredit und kostenlose Urlaube bei befreundeten Unternehmern. Die Vorwürfe bezogen sich auf Wulffs Zeit als Ministerpräsident des deutschen Bundeslandes Niedersachsen. (Text: APA, Red.)