Hypo: bis Juni 860 Mio. Verlust

Die Halbjahresbilanz der Hypo-Alpe-Adria-Bank ist in etwa so ausgefallen wie befürchtet. 860 Millionen Euro Verlust hat die Bank, die der Staat, also alle Steuerzahler, seit Jahren vor der Pleite retten muss. So auch diesmal. Rund 700 Millionen braucht die Bank, um bis Herbst zu überleben, zumindest einmal bis zur Nationalratswahl. Danach wird die Hypo wohl noch mehr Geld brauchen.

Abendjournal, 28.8.2013

700 Mio. vom Staat

Zum Halbjahresverlust der Hypo Alpe Adria hat vor allem die Italientochter beigetragen - sie leidet unter den wirtschaftlichen Problemen in Italien und musste noch dazu teure Rückstellungen bilden, weil sie Kunden falsche Zinsen berechnet hat. Weiterer Verlustbringer: Der Verkauf des Österreich-Teils an eine indische Investorengruppe, der weit weniger Geld gebracht hat als geplant. Dazu kommen noch Abschreibungen auf Wertpapiere und Geschäftsteile sowie faule Kredite, etwa in Osteuropa.

Durch den neuerlichen Verlust hat die Hypo zu wenig Geldreserven, es fehlen über sechshundert Millionen Euro, um gesetzliche Kapitalanforderungen erfüllen zu können - deshalb bekommt die Bank die bereits budgetierten siebenhundert Millionen Euro vom Staat, der Kapitalspritze muss allerdings die EU noch formal zustimmen.

Warten auf EU-Spruch

Langfristig dürfte die Hypo neue Staatshilfen brauchen, wie viel Geld genau, ist derzeit aber noch offen. Das wird davon abhängen, ob die EU grünes Licht für den Sanierungsplan gibt, den die Hypo nach Brüssel übermittelt hat. Dieser Plan sieht ja unter anderem vor, dass die Italien-Tochter kein Neugeschäft mehr macht und abgewickelt wird, und dass das Südosteuropa-Netzwerk verkauft wird. Eine Entscheidung der EU zum Hypo-Sanierungsplan wird für Herbst erwartet.

Rechnet man die 700-Millionen-Euro-Kapitalspritze dazu, stecken insgesamt an die drei Milliarden Euro Steuergeld in der Hypo Alpe Adria.