Venedig eröffnet mit George Clooney
George Clooney ist am Lido von Venedig immer der Superstar - und auch ein regelmäßiger Besucher der Filmfestspiele. Sein Weltraumfilm "Gravity" mit ihm selbst und Sandra Bullock in den Hauptrollen hat das heurige Filmfestival eröffnet, und Clooney war auch dieses Mal wieder äußerst launig in Venedig unterwegs.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 29.8.2013
Feierliche Eröffnung in Venedig: Das Filmfest in der Lagunenstadt ist zum 70. Mal gestartet. Die Filmfestspiele in Venedig sind das älteste Festival der Welt. Sie zählen zu den wichtigsten Festivals der Branche. Zur Gala kamen Stars wie George Clooney und Sandra Bullock. Auch Jurymitglieder wie die einstige "Star Wars"-Darstellerin Carrie Fisher und die Französin Virginie Ledoyen sorgten bei der abendlichen Gala für Blitzlichtgewitter.
Eröffnungsfilm "Gravity"
Sich treiben lassen, neue Welten entdecken, an seine Grenzen kommen - all das gehört zu den Zielen von Filmfestivals. Schließlich sollen die Filme Neues erforschen und möglichst den Horizont erweitern. Vor diesem Hintergrund scheint das Werk "Gravity" dann auch bestens als Eröffnungsfilm der diesjährigen Internationalen Festspiele Venedig geeignet: Der Film des Mexikaners Alfonso Cuarón spielt im All, durch das die Hollywoodstars George Clooney und Sandra Bullock als Astronauten zu Forschungszwecken schweben.
Es ist ein ungewöhnliches Werk, das Cuarón da vorlegt. Denn sein "Gravity" ist Actionfilm ohne offensichtlich pumpendes Adrenalin. Stattdessen wirkt wegen der Schwerelosigkeit des Alls alles entschleunigt und irgendwie sanfter - dafür aber nicht weniger dramatisch: Als die beiden Astronauten Dr. Stone (Bullock) und Matt Kowalsky (Clooney) bei einem Außeneinsatz im All arbeiten, kommt es zur Katastrophe, und sie sind völlig auf sich allein gestellt. Das Space-Shuttle ist schon nach wenigen Minuten durch einen Metallschauer zerlegt, die anderen Astronauten sind tot. Die Verbindung zur Erde ist abgebrochen und der Sauerstoffgehalt in Dr. Stones Raumanzug sinkt dramatisch.
Chancen auf einen Preis in Venedig hat "Gravity" nicht, denn der Film läuft außer Konkurrenz.
Auch deutsche Beiträge
Im Wettbewerb sind bis Ende nächster Woche 20 Filme von Regisseuren wie Stephen Frears, James Franco, Hayao Miyazaki und Terry Gilliam zu sehen. Deutsche sind ebenfalls auf dem Lido vertreten: "Die Frau des Polizisten" von Philip Gröning läuft im Wettbewerb. Das Werk handelt von Gewalt in der Ehe. Außerdem sitzt die Schauspielerin Martina Gedeck in der internationalen Jury, die am 7. September die Preise wie den Goldenen Löwen vergeben wird.
An diesem Donnerstag (29.8.) feiert ein weiterer deutscher Beitrag seine Premiere: Edgar Reitz zeigt außer Konkurrenz "Die andere Heimat - Chronik einer Sehnsucht". Mit dem knapp vierstündigen Werk knüpft er an seine berühmte "Heimat"-Trilogie um eine Familie im Hunsrück an. Dieses Mal erzählt Reitz von zwei Brüdern, die ihrem ärmlichen Leben auf dem Land im 19. Jahrhundert entfliehen und nach Südamerika auswandern wollen.
"Wir werden einen Film gewinnen lassen, der uns alle überrascht", verkündete Jury-Präsident Bernardo Bertolucci ("Der letzte Tango in Paris") kurz vor der Eröffnung. "Ich hoffe, es wird ein Film sein, mit dem niemand rechnet." Festivaldirektor Alberto Barbera versprach zudem, die diesjährige Ausgabe werde vor allem eines: unterhalten. Das sei ein wichtiges Charakteristikum seiner Auswahl. Mit "Gravity" als Auftakt ist ihm das jedenfalls schon mal gelungen.