Syrer nach Österreich: Vorbereitung läuft

Zwei Millionen Syrer sind auf der Flucht, Österreich wird 500 von ihnen aufnehmen. Das hat Außenminister Michael Spindelegger (ÖVP) vor einer Woche angekündigt. Die Vorbereitung läuft, aber wann die Flüchtlinge kommen, ist weiter offen.

Morgenjournal, 4.9.2013

Zeit und Ort nicht fix

Gestern Nachmittag gab es ein erstes Gespräch im Innenministerium, unter Teilnahme von Vertretern des UNO-Flüchtlingshochkommissariats und der zwischenstaatlichen Migrationsorganisation IOM, deren Mitglied Österreich ist. Wann die Syrien-Flüchtlinge einreisen dürfen ist noch nicht fixiert, und auch nicht, in welchen Bundesländern sie unterkommen werden. Der Chef des Wiener UNHCR-Büros Christoph Pinter, zeigt sich jedenfalls zufrieden, nach dem Gespräch: "Es ist wichtig, dass 500 Personen in Österreich Schutz und Unterstützung finden, das ist es was zählt."

Christen bevorzugt?

Für Aufregung hat in den letzten Tagen die ÖVP-Formulierung gesorgt, man werde speziell Christen aus Syrien Plätze anbieten. Einige Hilfsorganisationen, auch die römisch-katholische Caritas und die evangelische Diakonie, hatten dem entgegengehalten, Flüchtlinge seien gleichermaßen hilfsbedürftig, unabhängig von der Konfession. Am massivsten formuliert ist wohl die Kritik von Rot-Kreuz-Funktionär Max Santner, der in der Tageszeitung der "Der Standard" formuliert hatte: "Leiden Christen mehr unter Giftgas?". Dazu Innenministerin Johanna Mikl-Leitner: "Offensichtlich versucht hier so mancher zu negieren, dass auch Christen besonders gefährdet sind."

UNHCR-Vertreter Pinter, offensichtlich froh über jeden einzelnen neuen Flüchtlingsplatz, formuliert es sehr diplomatisch: "Christ zu sein ist kein Ausschlussgrund für das UNHCR, weil Christen zu einer religiösen Minderheit zählen, und so gesehen werden auch Christen von diesem Programm profitieren. Für das UNHCR steht auf die besondere Hilfs- und Schutzbedürftigkeit im Vordergrund.

Erste Zusagen

Unterdessen treffen aus den Bundesländern erste zahlenmäßig definierte Zusagen ein: Niederösterreich will 160 Plätze für Syrien-Flüchtlinge aufbieten, Tirol 50, Salzburg 30, Wien 25.

Spenden

Nachbar in Not

Service

UNHCR
IOM

Übersicht

  • Naher Osten
  • Migration