Lehrer setzen weiter auf Widerstand
Beamtengewerkschafter Fritz Neugebauer (ÖVP) hat gewerkschaftliche Maßnahmen in Sachen Lehrerdienstrecht angekündigt. Aber was genau das nach dem Alleingang der Regierung beim Gesetzesentwurf bedeuten soll, ließ er offen. Lehrervertreter von Pflichtschule bis AHS legen jetzt nach. Das Wort Streik nehmen sie zwar nicht in den Mund. Aber ausschließen wollen sie nichts.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 4.9.2013
Regina Pöll und Edgar Weinzettl
"Schmarrn" und Forderungen
Rechtzeitig zum Schulbeginn wird die Stimmung noch einmal rauer: Dass Beamtengewerkschafter Neugebauer den Entwurf der Regierung einen "Schmarrn" genannt hat, dem sei nicht mehr viel hinzuzufügen, sagt Pflichtschullehrergewerkschafter Paul Kimberger. Und er verweist einmal mehr auf die gröbsten Mängel aus seiner Sicht: Die gleichwertige Ausbildung bis zum Master-Abschluss für alle Lehrer vom Volksschul- bis zum AHS-Lehrer fehle im Lehrerdienstrecht. Und auch das Thema Unterstützungslehrer komme zu kurz: Lehrer bräuchten noch mehr Hilfe, um sich aufs Unterrichten konzentrieren zu können.
"Alle Maßnahmen vorbehalten"
Die nächsten Schritte der Gewerkschaft definiert Kimberger daher so: "Eine Protestmaßnahme ist im Moment nicht angedacht, aber das werden die nächsten Tage entscheiden. Wir werden uns alle gewerkschaftlichen Maßnahmen vorbehalten."
Die Worte Demonstration und Streik will der Lehrergewerkschafter zwar nicht selbst in den Mund nehmen. Aber "unendlich schließe ich überhaupt nichts aus", so Kimberger. Er verweist auch auf die erste Demonstration von gewerkschaftsunabhängigen Junglehrern am Montag in Wien.
"Kein Halleluja"
Auch für den AHS-Lehrervertreter Eckehard Quin sind baldige Proteste auf breiter Basis nicht ausgeschlossen, man werde aber erst einmal im Kollegenkreis alle Möglichkeiten prüfen. Als Nächstes werde die Gewerkschaft jedenfalls eine Stellungnahme zum Gesetzesentwurf einbringen - und zwar Anfang der kommenden Woche. Und, so Quin: "Es wird sicherlich nicht das sein, was die Frau Bundesministerin Heinisch-Hosek gemeint hat. Halleluja werden wir nicht singen" - im Gegenteil, sagt Quin. Der AHS-Lehrervertreter kritisiert vor allem die hohen Einkommensverluste, die neu eintretenden Lehrern drohen würden.