Siemens: Ederer muss gehen

Der Siemens-Konzern mit seiner Zentrale in München kommt nicht zur Ruhe. Erst im Juli ist Vorstandschef Peter Löscher nach einem Machtkampf im Konzern abgelöst worden. Jetzt muss auch Personalchefin Brigitte Ederer gehen.

Morgenjournal, 18.9.2013

Kampf gegen Betriebsrat verloren

Angeblich hat sich Brigitte Ederer mit der mächtigen Metallergewerkschaft in Deutschland überworfen. Ederer soll sich geweigert haben, den Vertrag des obersten Betriebsrats, Lothar Adler noch einmal zu verlängern. Adler wollte offenbar bleiben, obwohl er demnächst 65 wird - und das ist normalerweise das Alter, zu dem alle Mitarbeiter von Siemens in Pension gehen.

Brigitte Ederer ist vor drei Jahren von Peter Löscher von Wien nach München geholt worden, beide sind Österreicher. War das mit ein Grund, dass Brigitte Ederer jetzt gehen muss?

Der Verdacht liegt zumindest nahe. Möglicherweise hat ihr nach dem Abgang von Peter Löscher die nötige Rückendeckung gefehlt. Die Gewerkschaft soll jedenfalls ordentlich Druck gemacht haben, schreibt die Süddeutsche Zeitung. Sie wollte angeblich dem neuen Vorstandschef Joe Kaeser nur zustimmen, wenn auch Ederer geht.

Brigitte Ederer kommt ja aus der Politik, sie war lange für die SPÖ in verschiedenen Funktionen aktiv - ist es möglich, dass sie dorthin wieder zurückkehrt?

Natürlich wird jetzt wieder darüber spekuliert. Brigitte Ederer selbst hat das aber immer wieder deutlich ausgeschlossen. Die Politik sei zwar faszinierend, aber auch sehr undankbar und kränkend, hat sie einmal in einem Interview gemeint.