Syrien liefert erste Waffendetails

Wie ernst meint es die syrische Regierung, wenn es darum geht, ihr Arsenal an chemischen Waffen unter internationale Kontrolle zu stellen. Viele Regierungen sind da sehr skeptisch. Aber die Regierung in Damaskus hat zumindest einen ersten Schritt gesetzt und erste Details zu seinem Chemiewaffen-Arsenal bekannt gegeben. Das hat ein Sprecher der Organisation für ein Chemiewaffenverbot in Den Haag bestätigt.

Abendjournal, 20.9.2013

Lange Liste

Gerade noch rechtzeitig - einen Tag vor Ablauf einer von den USA und Russland gesetzten Frist hat Syrien erste Informationen nach Den Haag geschickt.

Die Organisation für ein Chemiewaffenverbot spricht von einer ersten Erklärung Syriens, die jetzt überprüft werde. Aus Diplomatenkreisen heißt es, es handle sich um eine lange Liste, die zur Stunde übersetzt werde. Ob Syrien aber tatsächlich alle von Russland und den USA geforderten Angaben gemacht hat, das ist derzeit noch unklar.

US Außenminister John Kerry und Russlands Außenminister Sergej Lawrow hatten die Vernichtung des syrischen Chemiewaffen-Arsenals vereinbart, um einen US-Militärschlag gegen das syrische Regime abzuwenden. Die USA Großbritannien und Frankreich wollen diese Vereinbarung mit einer UNO Resolution untermauern die Sanktionen gegen Syrien vorsieht, sollte das Assad Regime diese Vereinbarung nicht einhalten. Während die USA Druck machen und bereits kommende Woche eine entsprechende Resolution fordern steht die UNO Vetomacht Russland weiter auf der Bremse und will in diesem Fall eine weitere UN-Resolution

Syriens Chemiewaffenbestände werden auf rund 1000 Tonnen geschätzt. Die Organisation für ein Chemiewaffenverbot mit Sitz in Den Haag überwacht die Einhaltung der Chemiewaffen-Konvention, die die Entwicklung, die Herstellung, den Besitz, die Weitergabe und den Einsatz chemischer Waffen verbietet. Am 14. Oktober wird Syrien offiziell der 190. Mitgliedstaat der Organisation.

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