Merkel triumphiert - Absolute knapp verfehlt
Es ist ein klarer Wahlsieg für die amtierende deutsche Kanzlerin Angela Merkel: Ihre CDU/CSU erzielte bei der gestrigen Bundestagswahl 41,5 Prozent der Stimmen und bleibt damit nur knapp unter der absoluten Mandatsmehrheit. Allerdings braucht Merkel einen neuen Koalitionspartner, denn die FDP schaffte den Einzug in den Bundestag nicht mehr.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 23.9.2013
(c) Stratenschulte, dpa
Am Höhepunkt ihrer Macht
Merkel sprach am Sonntag von einem "super Ergebnis" und bedankte sich für das Vertrauen der Wähler. Zugleich sicherte sie mit Blick auf die neue Stärke der Union zu: "Wir werden damit verantwortungsvoll und sorgsam umgehen". CSU-Chef Horst Seehofer sagte, die Union habe "phänomenal abgeschlossen".
Vorläufiges Endergebnis
Laut dem vorläufigen amtlichen Endergebnis, das der Bundeswahlleiter am frühen Montagmorgen bekannt gab, erhielten CDU und CSU zusammen 41,5 Prozent der Stimmen (plus 7,7 Prozentpunkte im Vergleich zu 2009). Ihr bisheriger Bündnispartner FDP hingegen scheiterte mit 4,8 Prozent (minus 9,8) an der Fünfprozenthürde und wird zum ersten Mal seit Bestehen des Bundestags nicht im Parlament vertreten sein.
Zweitstärkste Kraft mit deutlichem Abstand zur Union wurde die SPD mit 25,7 Prozent der Stimmen (plus 2,7). Den dritten Platz nahm die Linke ein mit 8,6 Prozent (minus 3,3), die Grünen erhielten 8,4 Prozent der Stimmen (minus 2,3). Nicht ins Parlament kommen die erstmals angetretene AfD mit 4,7 Prozent und die Piratenpartei mit 2,2 Prozent (plus 0,2).
Große Koalition?
Der neue Bundestag hat 630 Mitglieder - damit gibt es 32 Überhangmandate. Die Union verfehlte eine absolute Sitzmehrheit und schickt 311 Abgeordnete ins Parlament. SPD (192 Sitze), Linke (64) und Grüne (63) übernehmen zusammen mehr als die Hälfte der Mandate, ein solches Regierungsbündnis haben SPD und Grüne aber ausgeschlossen. Denkbar erscheinen nun eine Große Koalition von Union und SPD oder Schwarz-Grün.
Die Wahlbeteiligung lag bei 71,5 Prozent und damit 0,7 Prozentpunkte höher als vor vier Jahren. Insgesamt konnten sich 61,8 Millionen Wahlberechtigte zwischen 34 Parteien entscheiden.