Wahlverlierer FDP: Historische Schlappe

Angela Merkels bisheriger Bündnispartner FDP musste mit einem Minus von fast zehn Prozentpunkten eine historische Wahlschlappe hinnehmen: Die FDP scheiterte mit 4,8 Prozent (minus 9,8) an der Fünfprozenthürde und wird zum ersten Mal seit Bestehen des Bundestags nicht im Parlament vertreten sein. Die Parteiführer sind ratlos, die Anhänger geschockt und verärgert.

Morgenjournal, 23.9.2013

"Bitterste Stunde"

Entsetzen herrschte bei der FDP. Parteichef Philipp Rösler kündigte politische Konsequenzen an. "Das ist die bitterste, die traurigste Stunde in der Geschichte dieser Freien Demokratischen Partei", sagte er. "Es sei "eine schlimme Stunde für die FDP", ergänze Spitzenkandidat und Fraktionschef Rainer Brüderle. Die FDP hatte bis zuletzt um Leihstimmen von Unions-Anhängern geworben, Merkel hatte dies jedoch abgelehnt.

"FDP muss neu gedacht werden"

Die FDP war seit 1949 immer im Bundestag vertreten. Ihr bisher schlechtestes Ergebnis fuhr sie 1969 mit 5,8 Prozent ein. "Ab morgen muss die FDP neu gedacht werden", sagte Parteivize Christian Lindner in der ARD. Auf Landesebene sind die Liberalen nach der Wahl in Hessen jetzt noch in den Parlamenten von Baden-Württemberg, Brandenburg, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Thüringen und Sachsen vertreten. Sachsen stellt im Fall eines Regierungswechsels in Hessen dann die einzige schwarz-gelbe Landesregierung.