CDU auf Partnersuche

Nach ihrem Wahltriumph hat die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel die ersten Weichen für eine Große Koalition mit der SPD gestellt. Merkel sagte heute, sie habe SPD Chef Sigmar Gabriel kontaktiert, um Sondierungsgespräche aufzunehmen. Gabriel habe ihr mitgeteilt, dass seine Partei am Freitag Abend zunächst einen Parteikonvent abhalten wolle.

Angela Merkel

(c) Stratenschulte, dpa

Abendjournal, 23.9.2013

Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit

Die Regierungsbildung wird zäh werden in Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel will keine wechselnden Mehrheiten, sondern eine stabile Regierung bilden. Merkel: "Deutschland braucht eine stabile Regierung. Deshalb werden wir diesem Auftrag auch nachkommen." Und Merkel lässt sich nicht drängen: "Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit. Es muss eine stabile Grundlage herauskommen. Und es geht nicht nur darum, rechnerische Mehrheiten zusammenzubekommen, sondern es geht darum, dass Koalitionen auch programmatische Vorstellungen haben. Und da muss gesprochen werden."

SPD "steht nicht Schlange"

Es habe bereits erste Kontakte mit SPD Parteichef Sigmar Gabriel gegeben, sagt heute die Bundeskanzlerin. Doch die SPD wolle zuerst auf ihrem Konvent am Freitag Abend über die Lage beraten, habe ihr Gabriel mitgeteilt: "Ich hatte einen ersten Kontakt mit dem SPD Vorsitzenden, der allerdings verständlicherweise darum gebeten hat, dass die SPD erst ihren Konvent am Freitag durchführt."
Heute gibt sich SPD Chef Gabriel noch abwartend: "Die SPD steht jetzt nicht Schlange oder bewirbt sich. Das ist nicht unsere Absicht. Am Freitag wird es bei den Sozialdemokraten wohl eine intensive Debatte über Pro und Contra einer Regierungsbeteiligung mit der Union geben.