Stronach: Radikaler Personalaustausch
Nicht nur den Parlamentsclub hat Frank Stronach umgekrempelt und den bisherigen Klubobmann Robert Lugar kalt gestellt. Auch mit einigen seiner Vertreter in den Ländern ist er sehr unzufrieden. Die drei Landesräte in Kärnten, Niederösterreich und Salzburg mussten ihre Ämter als Landesparteiobleute abgeben.
27. April 2017, 15:40
Mittagsjournal, 3.10.2013
"War so vereinbart"
Am ehesten fügt sich noch der Salzburger Landesrat Hans Mayr in sein Schicksal: Jetzt ist nicht mehr er, der ehemalige VP-Politiker Salzburger Landesparteichef der Stroanchs, sondern der Ex-FPÖ-ler und Ex-BZÖ-ler Helmut Naderer. "In Salzburg wird es zu keiner Abspaltung kommen, weil die Übergabe von mit an Naderer mit Frank Stronach vereinbart war", so Naderer.
Der Kärntner Stronach-Landesrat Gerhard Köfer, früher SPÖ, schließt - Stand heute- eine Abspaltung der Kärntner Stronach-Partei nicht aus und verweist auf ein Kärntner Landesparteitreffen in den nächsten Tagen: "Wir sind nicht in Feindschaft auseinandergegangen. Die Vorstellungen, wie man eine Partei führt, waren unterschiedlich, auch was den Beraterstab oder die Berater betrifft. Und letztendlich ist das die Konsequenz."
Schwarz-Blau durch Übertritte?
Die niederösterreichische Stronach Landesrätin Elisabeth Kaufmann-Bruckberger, früher FPÖ, dann BZÖ, dann freie Abgeordente, und jetzt eben Team Stronach, über ihre Demontage als Landesparteichefin: Sie habe damit gerechnet, ein Austritt aus der Partei sei "momentan kein Thema". Und Kaufmann-Bruckberger schließt nicht aus, dass die Verhältnisse in der Stronach-Partei volatil bleiben, bis hin zur mehreren Übertritten gewählter Mandatare zu FPÖ und ÖVP, bis hin zu einer dann rechnerisch Möglichen Zweierkoalition Schwarz-Blau auf Bundesebene: "Es sind ganz einfach die Akteure auf Bundesebene so radikal und nicht den vorgegebenen Werten entsprechend agierend, dass ich mir das durchaus vorstellen kann. Ich habe gelesen, es fehlen nur fünf Mandate. Ich kann mir das durchaus vorstellen."