Startschuss für Regierungs-Verhandlungen

Bundespräsident Heinz Fischer hat SPÖ-Chef Werner Faymann den Auftrag zur Regierungsbildung erteilt. Nach dem 40-minütigen Gesprächs in der Hofburg bekräftigte das Staatsoberhaupt seinen Wunsch nach einer großen Koalition.

Mittagsjournal, 9.10.2013

Bundespräsident Heinz Fischer und Werner Faymann

(c) Techt, APA

Fischer für "fairen Umgang"

"Es ist ein Faktum, dass die stimmenstärkste und zweitstärkste Partei eine stabile Mehrheit an Mandaten haben", hob Fischer hervor. Er wünsche sich "gute und sachliche Verhandlungen" und einen "fairen Umgang" der Verhandlungspartner miteinander.

Faymann unterstrich, dass er ÖVP-Obmann Michael Spindelegger zu Verhandlungen einladen werde. "Ich habe keine blauen Karten unter dem Tisch versteckt", schloss er erneut eine mögliche Zusammenarbeit mit der FPÖ aus.

Opposition keine Möglichkeit

Faymann sprach sich gegen "Experimente mit unzuverlässigen Partnern" aus. Die Verhandlungen will er "ohne Bedingungen, die als Erpressung gedeutet werden können", aber "mit fester Haltung" führen. "Polemik und Kleinkariertheit" will Faymann in den Hintergrund stellen und das "gemeinsame Auftreten" der Regierungspartner in den Vordergrund. Eine Urabstimmung über den Koalitionsvertrag lehnte er ab. Der Bundesparteivorstand werde nach einer ausführlichen Diskussion die Abstimmung über den "Rahmenvertrag" vornehmen. Die Zusammensetzung des Verhandlungsteams für die Regierungsverhandlungen werde der Bundesparteivorstand am Montag beschließen. Den Gang in die Opposition sah Faymann nicht als Möglichkeit, denn das hieße, eine FPÖ-ÖVP-Team Stronach-Regierung in Kauf zu nehmen, so der SPÖ-Chef. Die SPÖ lasse sich nicht erpressen, aber das Ziel sei, eine Regierung zu bilden.