Syrien: 20 Chemiewaffenstandorte

Seit einer Woche sind die internationalen Waffeninspektoren in Syrien. Das Ziel ihres Auftrags lautet: die Chemiewaffen des Assad-Regimes zu zerstören. Heute hat die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen erstmals bekanntgegeben, an wie vielen Standorten das syrische Regime Waffen gelagert hat: über 20. Und die wollen die Inspektoren besuchen.

Abendjournal, 9.10.2013

Ein Waffenlager haben sie bereits besichtigt, die restlichen 19 werden in den kommenden Wochen folgen. Das gab Ahmet Üsumdschü, der Vorsitzende der Organisation für die Vernichtung von Chemiewaffen heute in Den Hag bekannt: 19 Mitarbeiter in Damaskus. Um die Arbeit zu verbessern will die Organisation außerdem ein Zweites Team von Waffeninspektoren nach Syrien schicken.

Die Zusammenarbeit mit den syrischen Behörden verlaufe soweit gut. Und das müsse auch weiterhin so bleiben. Sonst könnte der ehrgeizige Zeitplan, den die Vereinten Nationen für die Zerstörung der Chemiewaffen vorsehen, nicht eingehalten werden, sagte Üsumdschü. Laut UN-Resolution soll bis ersten November jegliches Equipement, das zu Produktion von Chemiewaffen nötig ist, zerstört werden. Alle Vorräte sollen bis Mitte 2014 zerstört werden.

Um die Chemiewaffen im Bürgerkriegsland Syrien tatsächlich zerstören zu können, forderten die Waffeninspektoren heute - dass sich Regierungstruppen und Rebellen in den betroffenen Gebieten zumindest an zeitlich begrenzte Waffenruhe halten sollten.

Ban Ki Moon, der UNO-Generalsekretär forderte, dass mindestens 100 Waffenexperten an der Zerstörung der geschätzten 1000 Tonnen Chemiewaffen arbeiten sollten. Wer die Kosten für die sehr teure und komplizierte Vernichtung übernehmen wird, ist bisher nicht geklärt.

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