Wer kriegt ihn - den Friedensnobelpreis?
Heute Vormittag wird der diesjährige Friedensnobelpreisträger bekannt gegeben. Mit insgesamt 259 Nominierungen, darunter 50 Organisationen, ist die Zahl der Kandidaten heuer so hoch wie noch nie zuvor. Wie immer hält das fünfköpfige Friedensnobelpreis-Komitee die Namen der Kandidaten streng geheim, wie immer wird im Vorfeld wild spekuliert.
23. November 2023, 15:32
Morgenjournal, 11.10.2013
Top-Favoritin Malala
Schon von Berufs wegen spekuliert Kristian Berg-Harpviken vom norwegischen Friedensforschungsinstitut PRIO einmal im Jahr vor der Preisverleihung: "Ganz oben auf meiner Liste steht heuer Malala Yousafzai, die 16jährige aus Pakistan, die sich für Bildungszugang von Frauen und Mädchen eingesetzt hat."
Malala hat vor einem Jahr ein Schuss-Attentat der Taliban schwer verletzt überlebt. Sie setzt sich weiter für unterdrückte Frauen und Mädchen ein und ist erst gestern auch vom EU-Parlament mit dem Sacharow-Preis ausgezeichnet worden. Die Taliban haben daraufhin ihre Morddrohungen gegen die 16jährige erneuert.
Bradley Manning, Bill Clinton
Immer wieder wird auch der ehemalige US-Soldat Badley Manning als aussichtsreicher Kandidat genannt. Manning hat Informationen über US-Kriegsverbrechen an die Internet-Enthüllungsplattform Wikileaks weitergegeben und verbüßt dafür eine langjährige Haftstrafe in den USA. Chancen werden auch Ex-US-Präsident Bill Clinton für die Arbeit seiner Stiftung gegen die Immunschwächekrankheit Aids und den Klimawandel eingeräumt, allerdings taucht er bereits seit Jahren als Favorit auf.
Brennpunkt Russland
Den Kampf um Grund und Freiheitsrechte im immer autoritärer regierten Russland spiegeln die russischen Favoritinnen wider: Die Menschenrechtsaktivistin Ljudmila Alexejewa, die Bürgerrechtlerin Svetlana Gannuschkina und die Chefin der einzigen unabhängigen Wahlbeobachtungsorganisation in Russland, Lilja Schibanowa. Auch das christlich-muslimische Versöhnungsduo Erzbischof Onaiyekan und Sultan Abubakar aus Nigeria findet sich auf den Favoritenlisten.
Nur äußerst geringe Chancen auf den heurigen Friedensnobelpreis dürften der US-Aufdecker Edward Snowden und Russlands Präsident Vladimir Putin haben. Sie sind beide erst nach Ablauf der Einreichfrist im Februar nominiert worden.