Positive Stimmung bei Atomverhandlungen mit Iran

Seit dem Vormittag verhandeln Vertreter des Iran, und Vertreter der fünf Vetomächte im UNO-Sicherheitsrat plus Deutschland über das iranische Atomprogramm. Im ersten Schritt geht es um einen Fahrplan, wie solche Gespräche laufen sollen. Das Treffen ist aber auch ein Test, wie ernst es der Iran meint mit seinen Signalen, auf die anderen Länder zuzugehen. Wenn man den Verhandlern in Genf heute zuhört, dann ist zumindest die Stimmung um einiges entspannter als unter der alten iranischen Führung.

Abendjournal, 15.10.2013

Ashton: "Vorsichtiger Optimismus"

Es ist seit Jahren die erste große Chance, den Atomstreit zwischen dem Iran und dem Westen Schritt für Schritt beizulegen. Und es sind auch kleine Gesten, die bei dieser Annäherung helfen sollen: erstmals finden alle Gespräche auf Englisch statt. US-Diplomaten sehen das als positives Signal. Der Sprecher der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton sagte heute zu Beginn des Treffens: "Wir sind mit vorsichtigem Optimismus und großer Entschlossenheit hergekommen, weil wir glauben, dass Ergebnisse greifbar sind."

Keine unangekündigten Besuche

Heute Vormittag hat der iranischen Außenminister Dschawad Zarif einen drei Stufen Plan vorgelegt, mit dem der iranische Atomstreit in einem Jahr beigelegt werden könnte. Die Präsentation sei gut angekommen, sagt der iranische Vize-Außenminister Abbas Araqchi: "Unser Gegenüber hat unseren Vorschlag und die Ernsthaftigkeit der iranischen Delegation begrüßt. Das Ziel, der Weg und der zeitliche Rahmen der Gespräche sollten klar sein, damit wir schnell weitere Schritte machen können."

Details über den iranischen Fahrplan sind bisher keine bekannt. Nur so viel: UN-Experten sollen keine unangekündigten Besuche in Atomanlagen durchführen können. Damit die Verhandlungen positiv ausgehen, fordern die iranischen Verhandler auf jeden Fall zwei Dinge: Die internationalen Wirtschaftssanktionen müssen aufgehoben werden und der Iran soll für friedliche Zwecke weiterhin Uran anreichern dürfen.