Metaller: Einigung oder Streik
Seit dem späten Vormittag sitzen einander wieder die Lohnverhandler von Industrie und Gewerkschaft in der Wirtschaftskammer in Wien gegenüber. Die heutige Verhandlungsrunde wurde nach Sondierungsgesprächen am Wochenende einberufen, um den für morgen Früh geplanten Beginn eines unbefristeten Metallerstreiks abzuwenden. Ob das gelingt ist fraglich.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 29.10.2013
Erst Zeit
Hinter verschlossenen Türen wird verhandelt. Nur zwei Mal in den letzten sechs Stunden sind die Chefverhandler der Gewerkschaft, Rainer Wimmer (Pro-Ge) und Karl Projer (GPA) kurz aus den Verhandlungen gekommen, um die mitgereisten Betriebsräte über den aktuellen Stand zu informieren. Bisher gibt es immer noch keinen Kompromiss beim Thema Arbeitszeitflexibilisierung. Die Industrie fordert Zeitkonten, die Gewerkschaft fürchtet um Überstundenzuschläge.
Theoretisch könnte dieses Thema wie schon in den vergangenen Jahren aus den Lohnverhandlungen ausgegliedert werden. Allerdings wird es so eine Ausgliederung nur dann geben, wenn die Gewerkschaft einemverbindlichen Fahrplan für weitere Gespräche zustimmt.
Dann Geld
Erst wenn bei der Arbeitszeit ein Kompromiss erzielt ist, wird konkret über die Lohnerhöhung verhandelt. Auch da liegen die Positionen noch weit auseinander: Die Gewerkschaft fordert ein Plus von 3,4 Prozent, die Industrie bietet 2,3 Prozent. Aus Verhandlerkreisen heißt es, dass die nächsten drei Stunden wohl darüber entscheiden werden, ob die Verhandlungen zum Abschluss kommen oder ob morgen ab sechs Uhr früh in zahlreichen Betrieben der Metallindustrie die Arbeit ruht.