Krankheit und Beruf: Verbesserungen gefordert

Für Menschen, die Krebs haben oder an einer chronischen Krankheit leiden, ist es wichtig, sich auf ihren Gesundungsprozess zu konzentrieren. Doch allzu oft kommt zur Krankheit noch die Angst vor Jobverlust. Behindertenanwalt Erwin Buchinger, auch zuständig für chronisch Kranke, sieht einige Verbesserungsmöglichkeiten seitens des Gesetzgebers.

Mittagsjournal, 29.10.2013

Helga Lazar

Mehr Flexibilität und Entgegenkommen

Hundert Prozent Einsatz im Job - das ist für viele Menschen, die eine chronische Krankheit haben oder sich nach einer Krebsbehandlung auf dem Weg zur Genesung befinden, nicht möglich. Mehr Teilzeitvarianten seien nötig, so Behindertenanwalt Erwin Buchinger, der mehr Flexibilität und Entgegenkommen, aber auch einen "Ausgleich mit Förderungen" fordert. Für Arbeitnehmer, die länger im Krankenstand sind, bedürfe es eines Kündigungsschutzes, so der Behindertenanwalt - nach dem Vorbild des Kündigungsschutzes für Menschen mit Behinderung, wo es eine Interessensabwägung und triftige wirtschaftliche Gründe geben müsse.

Pflegekarenz als Rechtsanspruch

Auch bei der arbeitsrechtlichen Situation von Angehörigen, die Kranke pflegen, soll nachgebessert werden, so Erwin Buchinger. Pflegekarenz sollte ein Rechtsanspruch werden und nicht von der Zustimmung des Arbeitgebers abhängig sein.

Weiters soll es Arbeitnehmern nach einer längeren Krankheit leichter gemacht werden, wieder in den Arbeitsprozess zurückzukehren, fordert der Behindertenanwalt. Krankenversicherung und Pensionsversicherung sollten für die Zeit nach einer längeren Krankheit die Adaption des Arbeitsplatzes fördern oder auch für die vorübergehende Reduktion der Arbeitszeit einspringen.