Lindner: Verdacht der Freunderlwirtschaft

Keine Abgeordnete hat schon vor ihrem ersten Auftritt im Parlament so viel Kritik einstecken müssen wie Monika Lindner. Auch in einer Funktion außerhalb des Parlaments ist Lindner in Schwierigkeiten. Sie muss ihren Posten als Vorstand im Verein St.-Anna-Kinderkrebsforschung räumen. Es geht um den Vorwurf der Freunderlwirtschaft. Während ihrer Zeit im Vorstand soll Lindners Lebensgefährte Aufträge und Geld vom Verein bekommen haben. Lindner weist jeden Zusammenhang zurück.

Abendjournal, 29.10.2013

Kinderkrebsforschungs-Direktor "verärgert"

Monika Lindner macht seit Jahren als Vorstandsmitglied die Öffentlichkeitsarbeit der St.-Anna-Kinderkrebsforschung. Eine Werbeagentur erhielt jährlich 25.000 Euro und soll jährlich um 60.000 Euro überhöhte Druckkosten verursacht haben, berichtet der Falter. Mit dem Agenturchef Peter Lebisch, ihrem Lebensgefährten, baue sie nun auch ein Haus.

Kinderkrebsforschungs-Direktor Wolfgang Holter zeigt sich heute verärgert: "Ich hätte mir erwartet, dass eine Verbindung dieser Art von den Betroffenen selbstverständlich offengelegt wird."

Lindner: "Null Einfluss"

Lindner weist jeden Vorwurf der Freunderlwirtschaft oder Unvereinbarkeit aber zurück. Der Vereinskassier habe vor sieben Jahren den Vertrag mit dem Werbeagenturchef abgeschlossen. Auch dass es sich dabei um ihren langjährigen Lebensgefährten handelt, bestätigt Lindner so nicht: "Wir sind einander freundschaftlich durchaus verbunden und haben gemeinsam eine Investition in ein Haus getätigt. Jeder von uns hat ein eigenes Haus, jeder von uns hat eine eigene Wohnung."

Sie habe sich nicht dreißig Jahre lang mit Herzblut unentgeltlich eingesetzt, damit das jetzt mit einem Schlag zerstört werde, sagt Lindner. Die Lebensgemeinschaft, die ihr jetzt nachgesagt werde, habe "null Einfluss".

Lindner arbeitete schon als ORF-Generaldirektorin und bei Epamedia mit dem Werbeagenturchef zusammen, als es um Aufträge in Millionenhöhe ging. Sie sagt, er sei eben ein unbestritten hervorragender Werbefachmann.