Troika startet neue Kontrollen in Athen

In Athen ist wieder die sogenannte Troika eingetroffen. Die Experten der EU, des Internationalen Währungsfonds und der Europäischen Zentralbank werden den aktuellen Stand des griechischen Reform- und Konsolidierungsprogramms prüfen. Vorrangig geht es um einen Fehlbetrag für das kommende Jahr.

Abendjournal, 4.11.2013

Droht Griechenland Ärger?

Sie sind hier und morgen geht es los, sagt ein Mitarbeiter des Finanzministeriums. Er macht sich offenbar Sorgen und das wahrscheinlich zu Recht. Denn bis jetzt ist noch keine Kontrolle in Athen ohne Ärger für die Griechen verlaufen. Dieses Mal gibt es sogar schon Meinungsverschiedenheiten zwischen Troika und Regierung, noch bevor die internationalen Experten die Bücher überhaupt aufgeschlagen haben.

Im Mittelpunkt ihres Interesses steht ein Fehlbetrag für das Jahr 2014. Athen schätzt ihn auf 500 Millionen Euro, die internationalen Geldgeber aber gehen von 2,5 bis 2,9 Milliarden Euro aus.

Neue Streiks angekündigt

Außerdem will die Troika wissen, wann die versprochenen 15.000 Entlassungen im staatlichen Bereich und weitere Privatisierungen in die Tat umgesetzt werden sollen. Immerhin steht viel auf dem Spiel. Griechenland hofft auf die Freigabe einer weiteren Tranche in Höhe von einer Milliarde Euro. Neue Kürzungen bei Renten, Pensionen und Gehältern aber will die Regierung in Athen unbedingt vermeiden. Sie befürchtet neue Proteste. Die Gewerkschaften haben für Mittwoch ohnehin schon wieder umfangreiche Streiks angekündigt.

Sparen wolle Griechenland nur bei ihrer im Jänner beginnenden EU-Ratspräsidentschaft, erklärt der stellvertretende Außenminister Dimitris Kourkoulas. Er kündigt wörtlich eine spartanische Präsidentschaft an.