Chaos und Verzweiflung auf den Philippinen
Drei Tage nach der Wirbelsturmkatastrophe auf den Philippinen ist vom Aufräumen noch keine Rede. Die Lage auf der Insel Leite und besonders in der völlig zerstörten 200.000 Einwohner-Stadt Tacloban ist verzweifelt. Die Menschen brauchen dringend Trinkwasser und Nahrungsmittel. Und die Verletzten müssen versorgt werden. Auf dem Flughafen wurde notdürftig eine Krankenstation eingerichtet.
8. April 2017, 21:58
(c) EPA, Malasig
Mittagsjournal, 11.11.2013
Kampf ums Überleben
Hier wird gerade eine Wunde genäht - ohne Narkose. Das ganze findet in der Ankunftshalle des Flughafens Tacloban statt, da ist ein Lazarett eingerichtet. Vor der Türe warten hunderte Verletzte in brütender Hitze. Das Militär lässt immer nur ein paar herein. Viele stellen sich auch an, um einen Flug zu ergattern. Ein Mann ist hier mit seinem Vater, der im Rollstuhl sitzt und dringend eine Dialyse braucht: "Das ist die einzige Chance für meinen Vater zu überleben. Entweder bekommen wir ein Flugzeug weg von hier - oder wir müssen es anders versuchen. Er hat schon seit zwei Tagen keine Dialyse mehr bekommen."
Helfer tot
Der Bürgermeister von Tacloban, Alfred Romualdez, steht vor dem Trümmerhaufen der einmal der Rathaus war: "Unser Problem ist es, genügend Hilfsgüter herzubekommen. Denn die Straßen sind noch immer nicht frei. Auch am Tag nach dem Sturm haben wir noch überall Tote geborgen. Gleichzeitig versuchen wir, die Straßen frei zu bekommen. Das Problem ist, 95 Prozent meiner Mitarbeiter im Rathaus sind ums Leben gekommen."
Aus einem zerstörten Supermarkt schleppen die Menschen heraus, was auch immer sie finden können: "Wir sind hilflos. Wir brauchen eure Hilfe. Wir haben kein Wasser und keine Lebensmittel. Wir haben zumindest überlebt sind froh dass wir noch hier sind." Die Stadt ist ein einziges Trümmerfeld. Mit bloßen Händen versuchen die Menschen, in den Schutthaufen nach Angehörigen zu suchen. "Wir haben hier schon ein paar Tote ausgegraben. Es ist unbeschreiblich. Das war unser Haus - für viele Jahre und jetzt - einfach weg."
Starker Regen droht
Man ist hier in der verwüsteten Region nach wie vor hauptsächlich auf sich allein gestellt. Nur von ein paar wenigen Fahrzeugen des Militärs werden Lebensmittel verteilt - aber es ist alles viel zu wenig.
Viele Orte entlang der Küsten sind von Rettungskräften noch gar nicht erreicht worden. Daher ist zu befürchten, dass es mehr als 10.000 Tote geben wird. Die Aufräumarbeiten könnten in den nächsten Tagen von weiteren Regenfällen erschwert werden. Ab Dienstag sind heftige Niederschläge vorhergesagt.
Spenden für die Philippinen
Spendenkonten
Caritas: 7.700.004, BLZ 60.000, Kennwort: Taifun Katastrophe
Österreichisches Rotes Kreuz: 40014400144, BLZ 20.111, Kennwort: Überflutungen Philippinen
World Vision: 80080081800, BLZ 20.111, Kennwort: Philippinen
Arbeiter-Samariterbund: 93.028.745, BLZ 60.000 Stichwort: ASBÖ Auslandshilfe
Kindernothilfe Österreich: 92144077, BLZ 60.000, Kennwort: Taifun Philippinen
SOS-Kinderdorf: 100354470, BLZ 16000, Kennwort: Philippinen
UNICEF: 1.516.500, BLZ 60.000, Stichwort: Kinder Philippinen