Philippinen: 600.000 warten auf Hilfe

Tag 5 nach der Taifun-Katastrophe auf den Philippinen. Die internationale Hilfe läuft an, das Ausmaß der Katastrophe und die Zahl der hilfsbedürftigen Menschen ist aber so enorm - die UNO spricht von über 600.000 - dass bisher nur Wenige etwas von der Hilfe merken. Die Menschen werden immer verzweifelter, von Plünderungen und Überfällen wird berichtet.

Abendjournal, 13.11.2013

Menschen verzweifelt

Polizisten versuchen einzugreifen - ein örtliches Lebensmittellager wurde überfallen. Die haben wie wild geschossen, so Augenzeugen. Berichte wie diese mehren sich. Bei den Plünderungen eines Geschäftes wurden heute 8 Menschen erdrückt.

Die philippinischen Sicherheitskräfte sind machtlos angesichts des Ansturms tausender Verzweifelter. Für die Verteiler von Lebensmittel eine gefährliche Situation, so ein Sprecher von World Vision, der aber Verständnis zeigt: Verzweifelte Menschen machen verzweifelte Sachen. Das würden wir auch tun, wenn wir hungrig sind.

So graben z.B. Überlebende in der völlig verwüsteten Stadt Tacloban Wasserleitungen aus und bohren sie an: wir wissen nicht, ob das Wasser sicher ist, aber wir sind so durstig.

Die Internationale Hilfe ist inzwischen zwar angelaufen, die USA haben ihren Flugzeugträger George Washington geschickt, die UNO koordiniert Lebensmitteltransporte, UN-Nothilfekoordinatorin Valerie Amos ist in Tacloban eingetroffen: Es geht darum, jetzt endlich die Hilfe anzukurbeln.

Die Regierung in Manila berichtet von ersten Erfolgen, Transportflugzeuge mit Lebensmittel und Medizin erreichen immer mehr Regionen. Sein Dorf hat von Hilfe aber noch nichts gesehen, so ein verzweifelter Mann, „bitte kommt auch zu uns“.