Meesemaler im Museum der Moderne

Wer Google vertraut, der bringt Jonathan Meese nur mit dessen kürzlich performten Hitlergruß in Zusammenhang. Den anderen Meese, den Künstler, im speziellen den "Malermeese" oder den "Meesemaler", kann man in Salzburg im Museum der Moderne kennenlernen.

Morgenjournal, 16.11.2013

Jonathan Meese: Der himmlischste Feuerwehrmensch

Jonathan Meese: Der himmlischste Feuerwehrmensch (Detail)

(c) Meese / Museum der Moderne

Jonathan Meese wurde 1970 in Tokyo geboren, seine Künstlerkarriere begann im Alter von 22 Jahren- eher zufällig, wie er erzählt.

Die Ausstellung ist chronologisch aufgebaut, beginnt also mit den frühen Arbeiten. Meese studierte Kunst in Hamburg und findet bald seine Themen: Helden in der Realität und in verschiedenen Mythen, sie werden oft grotesk überzeichnet. Alle diese Mussolinis und Görings, sie sollen provozieren und sich selbst entlarven.

Ein weiteres zentrales Thema sind die Selbstbildnisse, die Selbstinszenierungen des Künstlers, wobei sich Meese jegliche Realitätnähe ausdrücklich verbietet.

Jonathan Meese verströmt Energie, nicht nur in seiner oftmals großformatigen, kraftvollen Malerei, sondern auch als Botschafter seiner eigenen Überzeugung von der Wirkung der Kunst. Dennoch lässt sich Meese immer wieder ein mit dem Kulturbetrieb. 2016 wird er in Bayreuth Wagners "Parsifal" inszenieren, vor drei Jahren hat er das Bühnenbild zur Oper "Dionysos" bei den Salzburger Festspielen gemacht.

Wer eine Stunde mit Jonathan Meese durch dessen Ausstellung geht, der den Kopf voll von Kunstsinnsprüchen. Es keimt der Verdacht: Das ist eine Kunstfigur, kennt eigentlich jemand Jonathan Meese auch privat?

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Museum der Moderne - Malermeese Meesemaler