Stöger: Mehr Therapie für Kinder

Bis zu 80.000 chronisch kranke Kinder und Jugendliche bekommen in Österreich nicht die Behandlung, die sie brauchen. Bei der Sozialversicherung gibt man zu, dass es Probleme gibt und verspricht Besserung. Und auch Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) sagt, er arbeite daran, das Therapieangebot für Kinder zu erweitern.

Mittagsjournal, 20.11.2013

Stöger: "Vieles in Bewegung"

Viele kranke Kinder in Österreich müssen bis zu eineinhalb Jahre warten, um von der Krankenkasse eine Physio- oder Ergotherapie zu bekommen. Das sagt die österreichische Liga für Kinder- und Jugendgesundheit. Gesundheitsminister Stöger rechtfertigt das so: Er habe den "Kinder-Gesundheitsdialog" einberufen und jetzt sei Vieles in Bewegung geraten. Weitere Leistungsangebote würden jetzt aufgebaut. Er habe die Einrichtungen dazu veranlasst, so Stöger. Grundsätzlich sei für die Therapien für Kinder aber die Sozialversicherung zuständig, sagt Alois Stöger. Dort sei man aber auf einem guten Weg, mehr Therapieplätze zu schaffen, sagt der Gesundheitsminister.

Mehr Privat statt Staat?

Bernhard Wurzer vom Hauptverband der Sozialversicherungsträger gibt Probleme zu, die Situation werde aber besser. Man arbeite intensiv daran, es gebe viele verschiedene Projekte. Dennoch gebe es viele Kinder die lange auf ihre Therapien warten müssen, und es seien nicht nur Einzelfälle, sagt Bernhard Wurzer. Gerade bei Ergo-, Logo- und Psychotherapie sei man vor allem in den Ballungszentren auf Vereinslösungen angewiesen, in der Peripherie könne es dazu zu längeren Anreisezeiten kommen. Da müsse man von Fall zu Fall eine Lösung suchen.

Dass der Staat bei den Therapien für Kinder und Jugendliche seine Verantwortung nicht wahrnimmt und nun private Stiftungen vermehrt für die Behandlung aufkommen müssen, glaubt Gesundheitsminister Stöger aber nicht. Es gebe viele neue Angebote, so Stöger und nennt Verbesserungen bei Ärzten für Kinder- und Jugendpsychiatrie als Beispiel. Diese ambulante Versorgung müsse verbessert werden, so Stöger.