Cernko: Bedingungen für "Bad Bank"
Um die notverstaatlichte Hypo-Alpe-Adria-Bank in den Griff zu bekommen, könnten deren faule Kredite in eine "Bad Bank" ausgelagert werden. Wenn sich die anderen Geldinstitute in Österreich beteiligen, würde das die Staatschulden weniger erhöhen. Der Chef der Bank Austria, Willibald Cernko - zugleich Präsident des Bankenverbands - nennt im Ö1-Interview erstmals konkrete Bedingungen für eine Beteiligung an der Hypo-"Bad Bank".
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 21.11.2013
Bank-Austria-Vorstandschef Willibald Cernko im Gespräch mit Michael Fröschl.
Fondslösung und Abgabenreduktion
Für Cernko steht fest: Eine derartige Lösung müsse für die Banken wirtschaftlich Sinn machen und rechtlich im Einklang mit Gesellschafts- Aufsichts- und auch Strafrechtrecht sein. Außerdem müssten vorher noch einmal die "Assets" der Bank genau geprüft werden. Da gebe es keinen Spielraum für Verhandlungen, alles andere sei nicht annehmbar, so Cernko. Im Gegenzug müsste die Bankenabgabe reduziert und zweckgebunden werden, um eine Fondslösung zu finanzieren, die sich mit der Abwicklung der Hypo-Alpe-Adria beschäftigt und auch bei künftigen Probleme einspringen sollte. Der Vorteil für den Staat: Diese Lösung würde nicht auf die Staatsschuld angerechnet werden, argumentiert Cernko. Das wäre ein Vorteil für beide Seiten.
Der Bank-Austria-Chef stellt sich eine Reduktion der Bankenabgabe von derzeit 650 Millionen Euro auf 500 Millionen Euro vor. Eine Kritik an der Regierung: "Es hätte niemandem geschadet, sich früher mit diesem Thema konstruktiv auseinanderzusetzen. Verwerfen hätten man es ja noch immer können."