Bangladesh: Mehr Geld für Textilarbeiter?

Die Handelskette H&M will sich für höhere Löhne für die Textilarbeiterinnen einsetzen. Dazu wird es ab dem kommenden Jahr Pilotprojekte in zwei Fabriken in Bangladesch und in einer in Kambodscha geben. Bis zum Jahr 2018 will man das Modell auf alle 750 Fabriken ausdehnen, in denen Kleidung für H&M hergestellt wird.

Morgenjournal, 26.11.2013

Imagepolitur mit Vorreiterrolle

Wie diese neue, bessere Bezahlung aussehen soll, darüber bleibt H&M noch sehr vage. Fabrikbesitzer sollten zu Tarifen "ermutigt" werden, die den Arbeitern den Lebensunterhalt sichern. Die Löhne sollten jährlich ausgehandelt, und von Gewerkschaften oder von Betriebsräten überprüft werden, heißt es. Jedenfalls wollen die Schweden damit Vorreiter in der Branche sein. Und zwar, weil sich die Löhne in einigen Ländern nur schleppend nach oben entwickeln.

In Bangladesch ist es ja wegen der sehr niedrigen Löhne zuletzt zu Streiks und gewaltsamen Protesten gekommen - dabei sind auch zwei Menschen gestorben. Die Regierung hat jetzt einen Mindestlohn von 50 Euro pro Monat ausgehandelt, das sind um 12 Euro mehr als vorher. Das war den Arbeiterinnen ursprünglich zu wenig. Jetzt kommen aber zu den 50 Euro noch Zuschüsse für Essen und Transport dazu. Und die Löhne sollen jedes Jahr um fünf Prozent steigen.