Biden in China: Inselstreit kaum besprochen
US-Vizepräsident Joe Biden traf heute im Rahmen seiner Ostasienreise mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping zusammen. Beide Seiten bemühten sich, den Streit um die von Japan und China beanspruchten Inseln im Ostchinesischen Meer nicht zu groß werden zu lassen. Der Gesprächsbedarf scheint aber groß zu sein, denn das Treffen dauerte deutlich länger als geplant.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 4.12.2013
Sanftere Töne als in Japan
Auch wenn die Töne im Vorfeld dieses Besuchs rau waren, jetzt üben sich die beiden Staatsmänner in bester rhetorischer Freundlichkeit. Die scharfen Worte des US-Vizepräsident Joe Biden, noch gestern in Japan Richtung China gerichtet, sind hier nicht zu hören. Auch die Gastgeber bemühen sich, die Stimmung nicht kippen zu lassen.
So bezeichnet der chinesische Präsident Xi Jingping seinen Besucher Joe Biden als "alten Freund". Der US-Vizepräsident dankt es ihm damit, das Thema der umstrittenen Inseln und der Luftverteidigungszone nur sehr sanft zu erwähnen. Nur indirekt spricht Biden davon, dass die Beziehungen zwischen den USA und China für die ganze Welt "große Konsequenzen" nach sich ziehen würden. Deshalb müsse die Zusammenarbeit "auf Vertrauen basieren".
Xi spricht von neuen Machtverhältnissen
Präsident Xi Jingpin sei ein konstruktiver Gesprächspartner, so Biden: "Sie sind aufrichtig und konstruktiv. Um die Beziehung unserer Länder weiterzuentwickeln sind diese Eigenschaften wichtig." Chinas Präsident erwähnt zumindest über Umwege das, was China derzeit immer wieder betont, nämlich dass sich die Machtverhältnisse auf der Welt verändern würden: "Die internationale Situation, aber auch die regionale Landkarte verändern sich gerade drastisch. Regionale Konflikte tauchen überall auf. Die weltweiten Herausforderungen heißen Klimawandel und Energiesicherheit."
Später gab es heute noch ein zweites Treffen. Bei diesem waren allerdings größere Delegationen mit dabei.