Zahl der Verkehrstoten sinkt
In Österreich wird es heuer erstmals weniger als 500 Verkehrstote geben. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit rechnet in seiner Prognose mit 460 Todesopfern bis Ende des Jahres. Obwohl der Verkehr in den vergangenen Jahren zugenommen hat, gibt es weniger Unfälle und weniger Unfalltote. Die Gründe dafür sind unterschiedlich.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 9.12.2013
Weniger Unfälle von Jugendlichen
Die Autos sind technisch sicherer geworden, die Autofahrer halten sich immer öfter an Geschwindigkeitsbeschränkungen und auch erst kürzlich eingeführte Maßnahmen zeigen jetzt Erfolg, sagt Othmar Thann, Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit. "Verkehrscoaching, Radhelmpflicht und bewährte Maßnahmen wie die Mehrphase - hier haben wir einen starken Rückgang bei den Unfällen bei den Jugendlichen - das greift jetzt besonders gut."
Allerdings sind vor allem weniger PKW-Lenker tödlich verunglückt. Bei Radfahrern und Fußgängern, sowie bei den Motorradfahrern sind die tödlichen Verkehrsunfälle hingegen gestiegen. Deshalb fordert Thann vor allem in der Ausbildung Änderungen. "Nicht mehr das Auswendiglernen, die Leute brauchen, dass sie sicher unterwegs sind und das Fahrzeug beherrschen."
Nicht alle Ideen funktionieren in Österreich
Auch die Straßenverkehrsordnung (StVO) sollte an die Verkehrsverhältnisse des Jahres 2013 angepasst werden, fordert Thann. Die derzeitig Verordnung stamme noch aus den 60er Jahren und bevorzuge die Autofahrer.
In den skandinavischen Ländern, in den Niederlanden oder in Großbritannien sei man in Sachen gegenseitiger Rücksichtnahme auf die schwächeren Verkehrsteilnehmer schon weiter. Allerdings können nicht alle Ideen, die in anderen Ländern funktionieren, einfach auf Österreich umgelegt werden, sagt Thann. "Bei uns funktioniert bis heute nicht einmal das Reißverschluss-System."