Mittelschule: Ministerin weist RH-Kritik zurück

Das Unterrichtsministerium weist die Kritik des Rechnungshofs zur Neuen Mittelschule zurück. In einem Rohbericht heißt es zum Vorzeigeprojekt der scheidenden Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ): Die Umstellung von der Hauptschule sei zu schnell passiert, ohne wissenschaftliche Evaluierung und mit nicht normgerechten Auftragsvergaben.

Mittagsjournal, 9.12.2013

Ministerium: "Vorwürfe haltlos"

Die Vorwürfe werden vom Büro der scheidenden Unterrichtsministerin zurückgewiesen. Der Sprecher von Claudia Schmied (SPÖ) betont, dass bereits ausführliche Stellungnahmen zu den Fehleinschätzungen des Rechnungshof-Rohberichtes abgegeben wurden. Das Ministerium geht davon aus, dass sich die Vorwürfe nach Einarbeiten dieser Stellungnahmen als haltlos erweisen werden. Mündlich wollte Ministerin Schmied nicht zum Rechnungshof-Rohbericht Stellung nehmen.

Kritik der Opposition

Für die Grünen ist die Neue Mittelschule nur die alte Hauptschule mit in neuer Verpackung und somit ein Etikettenschwindel. Der Bericht bestätigt, was die Grünen bereits bei der Beschlussfassung im Parlament gesagt haben. Ihr Hauptkritikpunkt: Die Neue Mittelschule beseitigt nicht das Hauptproblem, nämlich dass Kinder in ihrer Schullaufbahn zu früh getrennt werden. "Wir wollen die Bildungslaufbahn-Entscheidung hinaufsetzen", sagt der Bildungssprecher der Grünen, Harald Walser

Mit Rot-Schwarz sei einfach keine Bildungsreform möglich, so Neos-Klubchef Matthias Strolz. "Das ist ein 30-jähriger Stellungskampf." Der große Befreiungsschlag sei die Neue Mittelschule nicht.

Das Team Stronach sieht in der Rechnungshofkritik den Beweis für schädlichen rot-schwarzen Parteieneinfluss im Schulsystem.

Für die FPÖ hat die durchgepeitschte Einführung der Neuen Mittelschule deutlich zu einer Niveauabsenkung geführt.