Südafrika nimmt Abschied von Mandela

Im Stadion von Johannesburg haben heute bei strömendem Regen zehntausende Menschen und an die 100 Staats- und Regierungschefs an der Trauerfeier für Nelson Mandela teilgenommen. Es war eine für europäische Ohren und Augen ungewöhnliche Trauerfeier, mit Tanz und viel Musik nahmen die Menschen Abschied von Madiba, dem Vater der Nation.

Menschen bei der Begräbnisfeier von Nelson Mandela

(c) silva,LUSA

Abendjournal, 10.12.2013

Trauern und singen

Mit der südafrikanischen Nationalhymne beginnt die Trauerfeier im Stadion von Johannesburg: Mit Gebeten der großen Weltreligionen, mit Reden und Musik wird er geehrt, der Politiker und Freiheitskämpfer Nelson Mandela: Er hat uns Hoffnung gegeben, als es keine Hoffnung gab, er hat uns Vertrauen gegeben, als es nur Misstrauen und Trauer gab, sagt einer seiner politischen Weggefährten und Mitstreiter im Anti-Apartheidskampf. Vertreter der Familie Mandela nehmen Abschied, und immer wieder wird gesungen und getanzt - trotz strömenden Regens.

Der Höhepunkt der Feier ist der Auftritt von US-Präsident Barack Obama: Tosender Applaus und Jubel: Begrüßt wird Obama mit den Worten: hier unser ureigener Sohn der afrikanischen Erde.

Obama: "Gigant der Geschichte"

Ein Auftritt mit großer Symbolkraft, der sich Obama bewußt ist: der erste schwarze Präsident der USA würdigt den ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas als Giganten der Geschichte, der eine Nation in die Gerechtigkeit geführt und damit Millionen von Menschen weltweit bewegt hat.

So groß der Jubel bei Obamas Auftritt ist, so laut die Buhrufe, als Südafrikas amtierender Präsident Jacob Zuma das Podium betritt. Zumas Korruptionspolitik erzürnt die Menschen in Südafrika.

Es sind große Worte und große Gesten, die Trauerfeier in Johannesburg auszeichnen: am Rande der Feier reicht US-Präsident Obama dem kubanischen Präsidenten Raoul Castro die Hand. Ein historischer Handschlag. Immerhin sind beide Länder seit 50 Jahren verfeindet.