Welt nimmt Abschied von Nelson Mandela
Zehntausende Südafrikaner und Staatsgäste aus aller Welt sind in Johannesburg zum Abschied von Nelson Mandela zusammengekommen. Die zentrale Trauerfeier begann bei strömendem Regen und nach einstündiger Verspätung mit dem Singen der südafrikanischen Nationalhymne.
8. April 2017, 21:58
(c) Langsdon ,EPA
Internationale Anteilnahme - ohne Österreich
Schon in den frühen Morgenstunden waren viele Südafrikaner unter grauem Himmel und bei Nieselregen in das von Polizei großflächig abgesicherte Stadion im Johannesburger Stadtteils Soweto gekommen. Manche hatten die ganze Nacht vor dem Stadion verbracht, um auf jeden Fall dabei zu sein. Am Morgen dann strömten immer Menschen singend und tanzend ins Stadion, trugen südafrikanische Fahnen und Bilder Mandelas. "Nelson Mandela, es gibt keinen anderen wie dich", riefen die Menschen auf den oberen Rängen und tanzten dazu. Das Lied "akekho ofana nawe" ist eine Art inoffizielle südafrikanische Nationalhymne. Es wurde bereits gesungen als Mandela noch im Gefängnis war. Immer wieder sangen die Menschen die Worte "Tata Mandela" (Vater Mandela).
Unter den Teilnehmern im nicht ganz gefüllten FNB-Stadion von Johannesburg befanden sich nach Regierungsangaben rund 90 amtierende und ehemalige Staats- und Regierungschefs, darunter auch zahlreiche europäische Präsidenten, Regierungschefs und Außenminister, aber kein österreichischer Spitzenpolitiker. Der als offizieller Vertreter Österreichs benannte Bundesratspräsident Reinhard Todt (SPÖ) kommt laut einem Zeitungsbericht erst am Mittwoch nach Südafrika, weil er zuvor noch Verpflichtungen in Wien hat. Auf der Trauerfeier sollten unter anderem US-Präsident Barack Obama und UN-Generalsekretär Ban Ki-moon sprechen. Die zentrale Ansprache sollte Südafrikas Präsident Jacob Zuma halten.
Beisetzung am Sonntag
Der Leichnam des am Donnerstag verstorbenen Friedensnobelpreisträgers war nicht im Stadion aufgebahrt. Mandela wird am Sonntag im Dorf Qunu im Süden des Landes beigesetzt. Der erste schwarze Präsident Südafrikas war am Donnerstag nach langer Krankheit mit 95 Jahren verstorben.