Neue Gesichter in der Regierung

Die meisten Mitglieder der bisherigen Bundesregierung werden auch in der künftigen vertreten sein - zum Teil in neuen Funktionen wie voraussichtlich Michael Spindelegger (ÖVP) als Finanzminister oder Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) als Unterrichtsministerin. Neue Namen wird es unter den Staatssekretären geben - und im Landwirtschaftsministerium, denn die Ablöse von Nikolaus Berlakovich (ÖVP) gilt als fix.

Mittagsjournal, 12.12.2013

Zwei Finanzstaatssekretäre

Zumindest bei den Sozialdemokraten ist das Rätselraten um neue Köpfe schon seit gestern beendet: Sonja Steßl wird neue Staatssekretärin im Finanzministerium und löst dort den neuen SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder ab. Die 32-jährige Steirerin aus Feldbach ist Juristin und seit 2009 für die SPÖ im Nationalrat, zuletzt als Rechnungshofsprecherin. Zumindest im Parlament hat sich Steßl zu den Staatsfinanzen zu Wort gemeldet, zuletzt zur Budgetloch-Debatte, bei der sie die Verunsicherung der Bevölkerung anprangerte.

Bei der Volkspartei gilt als Fixstarter unter den Neuen nur Jochen Danninger, und zwar ebenfalls als Staatssekretär im Finanzministerium. Der 38-jährige Innviertler war bisher Kabinettschef von Michael Spindelegger. Er gilt als dessen enger Vertrauter und war einer der wesentlichen Akteure bei den Koalitionsverhandlungen. Aus den Medien hat sich Danninger bisher herausgehalten, eine Tonaufnahme ist im Archiv nicht vorhanden.

ÖVP-Kandidaten für Agrarministerium

Öffentlich bekannter sind die ÖVP-Kandidaten für das Landwirtschaftsministerium - und von denen gibt es eine ganze Menge. Angefangen vom Tiroler Landesrat und Bauernbundchef Josef Geisler über den ehemaligen ÖVP-Generalsekratär Fritz Kaltenegger, der in der Strasser-Affäre zur Verteidigung der ÖVP antreten musste, bis zur Europaabgeordneten Elisabeth Köstinger, die sich in Agrarfragen immer wieder zu Wort gemeldet hat.

Die besten Chancen wurden am Vormittag allerdings zwei anderen eingeräumt: Werner Wutscher und Johannes Abentung. Der 52-jährige Tiroler Abentung ist Bauernbundirektor. Im Wahkampf fiel er vor allem durch die Kampagne gegen Tierschützer und Grüne auf. Der Kärntner Werner Wutscher war zuletzt Vorstand des Handelskonzerns REWE und davor Generalsekretär im Landwirtschaftsministerium, und als solcher auch zuständig für Umweltfragen.

Justizministerium ohne Favoriten

Ebenfalls ein halbes Dutzend Namen kursieren für eine mögliche Nachfolgerin von Beatrix Karl als Justizministerin - von der Präsidentin des Landesgerichts Linz Katharina Lehmayer über die Verfassungsrichterin Brigitte Bierlein über Anna-Maria Hochhauser von der Wirtschaftskammer bis zu Volksanwältin Gertrude Brinek. Hier hat sich bisher keine Favoritin herauskristallisiert.