Beamtendemos: 40.000 auf der Straße

40.000 Beamte auf der Straße: Mit der Großdemonstration gestern in Wien hat die Beamtengewerkschaft gezeigt, wie stark sie ist. Doch sind die Beamten mit dem Kurs ihrer Gewerkschaft wirklich glücklich? Die meisten Beamten fühlen sich von der Gewerkschaft gut vertreten, manche wünschen sich aber doch, dass die Gewerkschaft mehr Willen zum Kompromiss zeigt.

Morgenjournal, 19.12.2013

Stimmen bei der Beamtendemonstration am Mittwoch,

Starke Gewerkschaft

Ihre Gewerkschaft ist stark, und das schätzen die Beamten an ihr. Manchmal ist die Gewerkschaft aber vielleicht sogar zu stark, wie es dieser Lehrer formuliert: sie falle nicht um. Es sei aber eine zwiespältige Angelegenheit. Wenn man die Interessen einer Gruppe vertritt, dann müsse man sie möglichst effektiv vertreten. Dabei könne man aber einen schlechten Ruf erwerben, wenn man besonders hartnäckig sei.

Dieses Dilemma wird dadurch verstärkt, dass die Gewerkschaft nicht nur mächtig sondern auch groß ist. Bleibt die Vertretung einer Berufsgruppe in Verhandlungen hart, hat das für die anderen Berufsgruppen nicht nur Vorteile, sagt dieser Universitätsbedienstete.

Im Fall der aktuellen Gehaltsverhandlungen will er aber, dass die Gewerkschaft hart bleibt. Der Verhandlungsgegner habe ohnehin ein eingebautes Ablaufdatum: diese Regierung sei das letzte Mal am Zug.

Kompromiss: Zwei Prozent?

Diese Meinung teilt aber nicht jeder. Die Gewerkschaft sollte der Regierung eine Chance geben, den Konflikt zu lösen sagt dieser Beamte.

Das Ziel der Gewerkschaft soll sein, eine Gehaltserhöhung in der Höhe der Inflationsrate zu erreichen. Das fordern die meisten Teilnehmer der Demonstration. Laut Gewerkschaft wären das 2,3 Prozent mehr. Die Regierung bietet bisher nur 1,7 Prozent. Am Ende hätten hier viele aber nichts dagegen wenn die Gewerkschaft noch einen Schritt auf die Regierung zugeht. Was wäre ein guter Kompromiss? Zwei Prozent, sagt eine Demonstrantin.

Dann wäre eine Lösung nur noch 0,3 Prozentpunkte entfernt. Und dass die Gewerkschaft eine Lösung herbeiführen wird, darauf vertrauen hier fast alle.