Bausparen verliert an Attraktivität

Österreicherinnen und Österreicher sind recht verunsichert, wen es darum geht, wie sie ihr Geld anlegen sollen. Angesichts niedriger Zinsen verliert auch das Bausparen immer mehr an Attraktivität.

Morgenjournal, 24.12.2013

Bausparen am beliebtesten

Bausparen ist mit 40 Prozent Zustimmung weiterhin die beliebteste Sparform in Österreich. Rund 5,5 Millionen Menschen haben einen Bausparvertrag. Allerdings sind auch hier die Zinsen weiter gesunken. Die Zinsen beim Bausparen seien wie auf dem sonstigen Spareinlagenmarkt auch heuer nach untern gegangen, sagte Josef Schmidinger, Generaldirektor der s-Bausparkasse, im Ö1-Morgenjournal. Trotzdem liege das Bausparen mit Zinsen zwischen 1,6 und 1,7 Prozent inklusive Prämie noch über der Inflation.

Das Finanzministerium hat die Bausparprämie für 2014 so wie heuer mit 1,5 Prozent festgelegt. Damit liegt sie weiterhin an der gesetzlichen Untergrenze und beträgt maximal 18 Euro. Auffallend ist, dass es heuer zwar weniger neue Bausparverträge gibt, die Summe der Einlagen aber gestiegen ist. Laut Schmidinger liegt die zinsenbegünstige Grenze bei 10.000 Euro. Es könnte auch mehr eingezahlt werden, doch alles was darüber liegt wird schlechter verzinst.

Interesse an Gold geht zurück

Auch die anderen Bausparkassen begrenzen den Betrag, den man einzahlen kann. Bei Wüstenrot kann man bis maximal die vereinbarte Vertragssumme einzahlen, bei Raiffeisen bis zur Obergrenze der Prämienbegünstigung, bei ABV kann man bei Fixzinsverträgen maximal 7.200 Euro einzahlen. Die durchschnittlichen Zinsen betragen 0,5 Prozent beziehungsweise ein Prozent für Altverträge.

Die zweitliebste Anlageform der Österreicherinnen und Österreicher ist nach wie vor das Sparbuch. Abgekühlt hat sich hingegen das Interesse an Grundstücken und Gold. Ebenfalls verloren hat die staatliche Zukunftsförderung. Dafür gibt es weiterhin 4,25 Prozent, die höchstmögliche prämienbegünstigte Einzahlung liegt im kommenden Jahr bei 2.495 Euro. Insgesamt haben 1,6 Millionen Menschen in Österreich einen Zukunftsvorsorgevertrag.

Baudarlehen mit niedrigen Zinsen

Neben den Zinsen für Veranlagungen sind auch die Zinsen für Kredite derzeit niedrig. Wohnungskredite, insbesondere Bausparkredite, seien daher derzeit sehr gefragt, sagte Schmidinger. Das hänge damit zusammen, dass sein Institut einen zehnjährigen Fixzinssatz anböten und Menschen sich gegen künftige Zinssteigerungen absichern wollen, so Schmidinger.

Alle Bausparkassen bieten derzeit Darlehen mit langen Fixzinslaufzeiten an. Das Geld wird für den Neubau und Kauf von Immobilien sowie für Sanierungen verwendet.