Syrien: Neue Hilfskonferenz
In Kuwait beginnt morgen die zweite internationale Konferenz, bei der es um finanzielle Hilfe für die Bürgerkriegsopfer in Syrien geht. Bei der ersten Konferenz vor einem Jahr wurden Hilfsgelder im Ausmaß von rund einer Milliarde Euro zugesagt, diesmal braucht man aber - nach Angaben der UNO - fast fünf Mal so viel.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 14.1.2014
13 Millionen warten auf Hilfe
Das Ausmaß von Elend und Leid, das der syrische Bürgerkrieg auslöst, ist kaum noch zu erfassen. Die UNO rechnet damit, dass heuer mehr als 13 Millionen Syrer auf Hilfe angewiesen sein werden, darunter mehr als vier Millionen Flüchtlinge. Viele davon leben in Nachbarländern in Lagern. Die Europäische Union hat einen Tag vor Beginn der sogenannten Geberkonferenz in Kuwait zugesagt, 165 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Islamische Wohltätigkeitsorganisationen wollen angeblich 292 Millionen Euro bereitstellen.
In der EU ist aber die Skepsis groß, dass die Hilfe auch dort ankommt, wo sie gebraucht wird. Unter anderem wird beklagt, dass Extremisten Hilfskonvois in Syrien angreifen und plündern oder Impfaktionen für Kinder gewaltsam blockieren.
Die UNO hat darauf hingewiesen, dass sie bei der Finanzierung ihrer Hilfsarbeit für notleidende Syrer in ernsten finanziellen Schwierigkeiten steckt. Sie beziffert den Bedarf an Hilfsgeldern derzeit auf 4,7 Milliarden Euro.
UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon, der das Treffen in Kuwait leiten wird, sagte heute, fast die Hälfte der syrischen Bevölkerung sei inzwischen betroffen. Fast 40 Prozent aller Spitäler in Syrien wurden zerstört, weitere 20 Prozent könnten keinen Regelbetrieb mehr aufrecht erhalten.
Die Geberkonferenz in Kuwait findet eine Woche vor der geplanten Friedenskonferenz in der Schweiz statt, die einen politischen Ausweg aus dem blutigen Bürgerkrieg finden soll. Allerdings hat die Opposition für die Friedenskonferenz trotz heftigen Drucks aus den USA und Großbritannien ihr Kommen noch nicht zugesichert.
In Syrien selbst gehen die Kämpfe weiter, trotzdem ein Waffenstillstand für die Stadt Aleppo vorgeschlagen wurde, gibt es dort auch heute wieder Gefechte.
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