Studie: Migranten beleben Wirtschaft

Seit Jahresbeginn dürfen auch Rumänen und Bulgaren in der EU frei ihren Arbeitsplatz wählen und eines der Grundrechte der Union voll in Anspruch nehmen. Besonders in Deutschland und in Großbritannien waren und sind politische Debatten die Folge über befürchtete Armutsmigration. Jüngste Studien der EU und der OECD zum Thema Europa und Migration kommen aber zu dem Schluss, dass Migranten durchaus wichtig für die Wirtschaft in Zentral- und Westeuropa sind.

Mittagsjournal, 15.1.2014

Großbritannien hat meisten Zuzug

Das jüngste Arbeitspapier trägt das Datum Jänner 2014, die Schlussfolgerung der OECD, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, findet sich auf Seite 26. Die Autoren schreiben, Migranten würden helfen, die Arbeitslosigkeit in ihren Herkunftsländern zu lindern und sie würden in ihrer neuen Heimat häufig Jobs übernehmen, die sonst nicht besetzt werden könnten.

Es seien vor allem Zuwanderer aus Polen, Ungarn, Tschechien, Rumänien oder Bulgarien, die die Ungleichgewichte auf dem europäischen Arbeitsmarkt ausgleichen - also Menschen aus Ländern außerhalb der Eurozone. Im Vergleich sind Menschen aus Osteuropa überdurchschnittlich oft abseits ihrer Heimat beschäftigt, selbst dann, wenn sie vor der Ausreise arbeitslos waren. Der OECD zufolge waren 2012 in Großbritannien drei von vier der ausgewanderten sowie erwerbsfähigen Bulgaren und Rumänen beschäftigt.

Aus dem Datenmaterial der EU und internationaler Organisationen ist für Großbritannien aber auch herauszulesen, dass in den vergangenen zehn Jahren an die 1,5 Millionen Osteuropäer auf die Insel gezogen sind. Die Regierung hatte mit einem Zehntel gerechnet. Ein Grund für den Zuzug nach Großbritannien ist, so die Experten, das relativ geringe Sprachenproblem. Das gelte ebenso für die früher bevorzugten Zielländer Spanien sowie Italien. Den OECD Autoren zufolge hat die Migration in Europa im Zuge der Krise zugenommen - von Ost nach West ebenso wie von Süd nach Nord. Gemessen an der Bevölkerung haben Luxemburg, Irland, Belgien und Österreich den höchsten Anteil an EU Ausländern.

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